Japan liegt als Urlaubsland seit einiger Zeit voll im Trend. Im jüngsten Travel Trend Bericht von Skyscanner landen Osaka und Tokio beispielsweise in der Top 10 der am meisten gesuchten Reiseziele weltweit. Die entsprechenden Suchanfragen seien im Vergleich zum Vorjahr um jeweils über 200 Prozent angestiegen.
Die Mega-Städte beeindrucken mit ihren riesigen Wolkenkratzern wohl vor allem europäische Besucher:innen. Auch die vielen Tempel, traditionellen Gärten und Museen sind kulturelle Highlights. Aber auch was Naturlandschaften angeht, hat Japan viel zu bieten.
Man denke an die alljährliche Kirschblüte oder die natürlichen heißen Quellen. Eine große touristische Attraktion ist der Fuji, der auf der Hauptinsel Honshū liegt und mit 3776 Metern der höchste Berg Japans ist.
In den vergangenen Jahren hat der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Vulkan allerdings immer mehr Tourist:innen angezogen. Im Jahr 2023 sollen zum Beispiel über 200.000 Bergsteiger:innen den Fuji erklommen haben. Dabei kam es wohl immer wieder zu Staus und Unfällen. Außerdem haben viele ihren Müll liegen lassen.
Um die Massen an Besucher:innen besser in den Griff zu bekommen, hat die japanische Präfekturregierung von Yamanashi bereits diesen Sommer mehrere Maßnahmen beschlossen, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet.
Zum einen wurde eine Obergrenze für Besucher:innen eingeführt. Demnach dürfen seit dem 1. Juli 2024 nur noch 4000 Menschen pro Tag den Fuji bewandern. Tickets dafür sind online erhältlich, allerdings werden jeweils 1000 davon für tagesaktuelle Buchungen zurückgehalten.
Ein Ticket kostet aktuell 12 Euro. Im kommenden Jahr müssen wanderfreudige Tourist:innen aber wohl tiefer in die Tasche greifen: Medienberichten zufolge sind ab dem Sommer 2025 wohl umgerechnet 19 bis 31 Euro fällig.
Wie der RND berichtet, sollen mit dem Geld, die Wanderwege instandgehalten werden. Außerdem ist im Gespräch, für den Fall eines Vulkanausbruchs Schutzhütten zu bauen.
Geolog:innen schätzen das Risiko eines Ausbruchs aktuell als gering ein, auch wenn der Fuji weiterhin als aktiver Vulkan gilt. Das letzte Mal ist er 1707 ausgebrochen, also vor mehr als 300 Jahren.
Wer trotzdem lieber Abstand halten will, kann den Anblick des eindrucksvollen Bergs auch von weiterer Entfernung genießen. Allerdings muss man auch in diesem Fall mit Einschränkungen rechnen.
Die Stadt Fujikawaguchiko etwa hat diesen Sommer den Blick von einem Supermarktparkplatz auf den Fuji kurzerhand mit einer 2,5 Meter hohen und 20 Meter langen Barriere versperrt. Der Ort hatte sich nämlich zum Instagram-Hotspot entwickelt und die Tourimassen behinderten immer wieder den Verkehr.