
Beim Buchen von Flugreisen kann es durchaus chaotisch zugehen.Bild: imago images / Marc John
Urlaub & Freizeit
Oman Air verkaufte Tickets zum Spottpreis – und kassierte die Buchungen kurz darauf wieder ein. Kund:innen sind sauer, die Airline wiegelt ab. Was hinter dem Chaos steckt und warum das nicht zum ersten Mal passiert.
11.06.2025, 17:5216.07.2025, 13:22
Während sich Istanbul, Dubai und Doha einen Wettkampf um die Krone der Asien-Europa-Drehkreuze liefern, geht man in Muscat lieber eigene Wege. Statt mit der Mega-Konkurrenz mitzuhalten, will sich Oman Air laut Kommerzchef Mike Rutter künftig als gehobene Freizeitfluggesellschaft positionieren. Ein bisschen Boutique statt Big Player – so zumindest der Plan.
Doch dass auch ein kleinerer Player ordentlich Wellen schlagen kann, zeigte sich in der vergangenen Woche. Denn plötzlich gab’s Hin- und Rückflüge von Frankfurt über Muscat nach Bangkok für sagenhafte 284 Euro. Economy-Class versteht sich, aber hey – das ist gerade mal ein Drittel des sonst üblichen Preises. Und ja, es gab Buchungsbestätigungen, E-Tickets und sogar Sitzplatzreservierungen. Alles schien fix.
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Die Freude hielt jedoch lediglich so lange wie ein Wüstenregen: nach nicht mal 24 Stunden war der vermeintliche Flash Sale schon wieder Geschichte. Und es kam noch dicker. Fünf Tage später flatterte die Ernüchterung per Mail ins Postfach. Oman Air teilte laut dem Branchenblatt "Aerotelegraph" trocken mit, dass der Preis ein Fehler gewesen sei – eine sogenannte "Error Fare". Buchung? Storniert. Geld? Gibt’s zurück. Als Trostpflaster erhalten die betroffenen Kund:innen immerhin einen 50-Euro-Gutschein.
Stornierung von Oman Air lässt Kunden frustriert zurück
In Online-Foren und Bewertungsportalen machte sich schnell Frust breit. Zwar erstattet die Airline den Flugpreis, nicht aber die Kosten für Extras – etwa für Sitzplatzreservierungen. Und: Oman Air will von einem "Flash Sale" nichts wissen. Laut einer Sprecherin war es schlicht ein menschlicher Patzer bei einer Preisaktualisierung am 4. Juni. Die betroffenen Buchungen wurden daraufhin storniert – inklusive der Extras, wie man inzwischen verspricht.
"Wir bedauern die Unannehmlichkeiten und überprüfen aktuell unsere internen Prozesse", entschuldigt sich der Konzern laut "Aerotelegraph". Klingt diplomatisch – und ein bisschen wie Copy-Paste aus der Abteilung für Krisenkommunikation.
Omain Air: Falsche Preise häufen sich
Zum ersten Mal muss sich die Airline übrigens nicht für solch einen Vorfall entschuldigen. Bereits im April hatte Oman Air versehentlich Business-Class-Tickets auf der Route Rom – Muscat – Bangkok für nur 700 Euro rausgehauen. Auch damals handelte es sich um einen Fehler, auch damals wurden die Tickets storniert.
Bleibt die Frage, wie oft eine Airline sich solche "Fehler" leisten kann, ohne das Vertrauen der Kundschaft komplett zu verspielen. Immerhin: Mit Boutique-Charme allein kommt man in der Luftfahrt nicht allzu weit – Zuverlässigkeit hebt besser ab.
Als wäre der Besuch auf der Nordsee-Insel Sylt nicht sowieso schon teuer genug, wird nun auch noch die Kurtaxe in einer beliebten Gemeinde angehoben. Sie hat eine bisher unangetastete Marke überstiegen.
Hach Sylt. Du machst es uns nicht einfach, dich zu lieben. Einerseits hat die größte Nordsee-Insel Deutschlands eine Hardcore-Fanbase – häufig bei den Bürger:innen mit besser gefülltem Portemonnaie. Auf der anderen Seite fremdeln viele Menschen mit dem Flair der Insel und nehmen sie als versnobt wahr.