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Weihnachtsmarkt am Kölner Dom: Absage droht für 2026, 2027 und 2028

Köln, Weihnachtsmarkt auf dem Roncallli Platz, direkt am Kölner Dom, *** Cologne, Christmas market on Roncallli Platz, directly at Cologne Cathedral,
Der Kölner Weihnachtsmarkt ist einer der beliebtesten Deutschlands.Bild: imago images / Jochen Tack
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Wegen maroder Tiefgarage: Kölner Weihnachtsmarkt 2026 könnte abgesagt werden

Der Kölner Weihnachtsmarkt am Dom könnte seine Pforten für die nächsten Jahre geschlossen halten. Das hat gleich mehrere Gründe.
26.11.2025, 13:4126.11.2025, 13:41

Wer die Möglichkeit hat, dieses Jahr den Weihnachtsmarkt am Kölner Dom zu besuchen, sollte das unbedingt machen. Denn so wie es aktuell aussieht, könnte einer der beliebtesten Weihnachtsmärkte im Jahr 2026 ausfallen – und im schlimmsten Fall auch in den Folgejahren.

In Köln kommen nämlich gerade mehrere Probleme zusammen: Zum einen ist die erste Ausschreibung, um einen Betreiber für den Mega-Weihnachtsmarkt am Dom zu finden, gescheitert. Auf dem Spiel stehen fünf Vertragsjahre ab 2026 und satte 6,25 Millionen Euro, die sich für die Bewerber:innen richtig lohnen könnten.

Zum anderen gibt es jedoch zwei echte Problemzonen: rechtliche Risiken – und eine Tiefgarage, die wortwörtlich am Limit ist.

Ausschreibung um Kölner Weihnachtsmarkt problematisch

Die erste Ausschreibung ist krachend gescheitert. Die Stadt begründete den Neustart mit "schwerwiegenden Gründen": Unter anderem war in den Unterlagen von maximal 15 Prozent Gastronomiefläche die Rede – korrekt wären aber 15 Prozent Verkaufsfläche gewesen. Ein formaler Unterschied, der Millionen wert ist.

Eine Findungskommission hatte dennoch bereits im Juni einen Favoriten gekürt: die Kölner Weihnachtsgesellschaft mbH, die den Markt schon seit 2010 organisiert. Trotzdem wurde dann alles gestoppt. Nach dem Debakel um die abgesagte Deutzer Kirmes wird Kölns Vergabepraxis ohnehin gerade kritisch beäugt.

Gegen die aufgehobene Ausschreibung läuft aktuell ein Nachprüfungsverfahren – laut "Kölner Stadtanzeiger" wurde das von Birgit Grothues, Geschäftsführerin der Kölner Weihnachtsgesellschaft mbH bestätigt. Die neue Ausschreibung steht damit unter Vorbehalt. Die Stadt schreibt selbst, dass sie theoretisch gezwungen sein könnte, das alte Verfahren wieder aufzunehmen. Dann wäre der Neustart direkt wieder hinfällig.

Die Tiefgarage: Das Risiko unter dem Weihnachtsmarkt

Und dann wäre da noch eine Gefahr von unten. Die Dom-Tiefgarage, Baujahr 1971, gilt als akuter Sanierungsfall. Teile des Platzes mussten dieses Jahr bereits gesperrt werden. Die Stadt arbeitet an einem Konzept und einer Statik-Analyse, die zeigen sollen, wie viel Belastung der Platz überhaupt noch verträgt. Deadline: 1. Juli 2026.

In der Ausschreibung heißt es deshalb vorsichtig: Man könne nicht ausschließen, dass der Weihnachtsmarkt "nur eingeschränkt möglich ist" – also kleiner als gewohnt.

Noch drastischer wird es ein paar Zeilen weiter: Sollte der Markt 2026 komplett ausfallen, erhält der künftige Betreiber ein Jahr Verlängerung bis 2031. Fallen auch 2027 und 2028 aus, sind theoretisch Verlängerungen bis 2033 drin. Es wird deutlich: Köln kennt seine Baustellen.

Warum der Dom-Weihnachtsmarkt so wichtig ist

Der Markt am Roncalliplatz gilt zusammen mit den großen Weihnachtsmärkten am Rudolfplatz, Neumarkt, Alter Markt und Heumarkt als das "Herzstück" des Kölner Weihnachtszaubers, wie der "Kölner Stadtanzeiger" den Markt nennt. Laut Reiseanbieter Tui landet er sogar auf Platz 1 der zehn beliebtesten Weihnachtsmärkte Deutschlands.

Jährlich strömen zahlreiche Besucher:innen an den Dom – je nach Quelle bis zu vier Millionen. In diesem Jahr läuft der Markt vom 17. November bis zum 23. Dezember (außer Totensonntag). 36 Tage, 154 Buden, Glühwein-Level: Maximum.

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