
Hübsch!Bild: imago / Uwe Kraft
Urlaub & Freizeit
Auf Mallorca bahnt sich ein Kulturclash an – und diesmal geht's ums Trinkgeld. In einem Restaurant in Palmanova wird US-Touris klammheimlich eine "Servicegebühr" aufs Essen aufgeschlagen. Legal? Umstritten. Fair? Darüber lässt sich streiten.
27.08.2025, 07:3827.08.2025, 07:38
Brad Pitt war da, Michael Douglas auch, dann noch Jennifer Aniston, Justin Bieber und Eva Longoria: Mallorca ist schon lange Sehnsuchtsort für Schwergewichte der US-Prominenz. Sogar Größen wie Charlie Chaplin und Audrey Hepburn waren auf der Insel zu Gast. Neu ist allerdings die Begeisterung US-amerikanischer Normalbürger:innen.
Mallorca passt sich dem an. Restaurants orientieren sich an den Vorlieben ihrer interkontinentalen Besucher:innen, schneiden ihr Angebot entsprechend zu. Nicht nur die Küche bahnt sich ihren Weg aus Übersee, auch Maröttchen. Eine sorgt nun für Ärger.
Mallorca-Lokal zwingt Trinkgeld auf?
Ein Lokal in Palmanova macht sich die Trinkgeld-Philosophie der US-Amerikaner:innen zu eigen, schreibt die "Mallorca Zeitung" unter Berufung auf den Erfahrungsbericht eines aufgebrachten Lesers. Dieser habe nach einem Essen im Restaurant Anabelle festgestellt, dass er einen Aufschlag von zehn Prozent zahlen musste – als Servicegebühr.
"Der Betrag ohne Service wird nur sehr klein ausgewiesen – das fällt nur bei genauer Kontrolle der Rechnung auf", berichtet der Gast. Auch andere beschwerten sich darüber. Das Restaurant klärt das Problem recht transparent auf. Kund:innen bekommen auf ihrem Beleg zwei Summen zu sehen, eine mit Servicegebühr, eine ohne.
"Das steht fettgedruckt und in Großbuchstaben auf der Rechnung", erklärte eine Mitarbeiterin des Restaurants gegenüber der "Mallorca Zeitung". Das Blatt hakte nochmal nach, ob das Vorgehen nicht illegal sei. "Es ist illegal, eine rechtliche Grauzone. Der Kunde kann selbst entscheiden." Er könne sich eben aussuchen, welchen Betrag er zahlt.
Die Verbraucherschutzorganisation Mallorcas betonte vor wenigen Monaten, Trinkgeld sei kein Muss, eine gesetzliche Verpflichtung dazu gebe es nicht. Vertraut man aber den Angaben des Restaurants, bewegt sich das Vorgehen innerhalb eines rechtlichen Rahmens.
Die Frage nach der Illegalität könnte sich aber auch ummünzen lassen. Auf den Balearen sind die Gehälter recht gering, der Durchschnitt liegt bei 24.161 Euro brutto jährlich. Gleichzeitig explodieren vielerorts die Mieten. Wohneigentümer:innen ziehen die Preise an, weil sie die Begeisterung für Mallorca für sich ausnutzen.
Mallorca-Urlaub: Trinkgeld schadet auch in Palma nicht
Kellner:innen, deren Lohn in aller Regel am Mindestlohn kratzt (Vollzeit liegt er bei 1184 brutto pro Monat), können sich kaum eine Wohnung leisten, vor allem nicht in Regionen wie Palma. Trinkgeld rettet sie nicht, hilft aber. Höhere Löhne wären noch deutlich besser, doch da tut sich ein weiteres Problem auf, um das es hier nicht gehen soll.
Außerdem: Kellner:innen servieren nicht nur Essen, sie leisten auch emotionale Arbeit. Niemand kann den ganzen Tag freundlich sein, nicht ohne Zwang. Vor allem dann nicht, wenn Kund:innen mit dem Trinkgeld knausern. Eine Servicegebühr kann da sicher nicht schaden.
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