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Urlaub: Neuer Trend der Gen-Z birgt Risiko für junge Menschen

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Costa Rica hat viel zu bieten: Wetter, Strände und Natur lockt viele zum Urlaub her.Bild: IMAGO images / Cavan Images
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Urlaub durch Freiwilligendienst: Betroffene warnt Frauen vor Risiken

Im "Voluntourismus" vermischt sich die Freiwilligenarbeit mit einem kostenlosen Urlaub. Das verspricht, Gutes zu tun und dennoch entspannen zu können. In der Theorie zumindest.
01.11.2025, 12:4801.11.2025, 12:48

Für viele junge Menschen ist eine lange Reise auf einen anderen Kontinent ein vorerst unerfüllbarer Traum. Denn die hohen Kosten, die mit so einer Reise verbunden sind, können junge Menschen ohne die Möglichkeit des langjährigen Sparens, nicht selbst stemmen.

Daher gibt es zunehmend Angebote, für Freiwilligenarbeit kostenlos an einem Ort leben zu können, an dem ein Urlaub viel Geld kosten würde. Auf Social Media schwören Reisende auf diese Methode. Doch nicht alle Teilnehmer:innen sind begeistert.

Urlaub und Freiwilligenarbeit zugleich – das kann schiefgehen

Die Spanierin Saiz Bilbao sollte eigentlich bei der Social-Media-Arbeit eines Hostels in Costa Rica unterstützen. Das Angebot lockte mit der Frage: "Magst du Natur und träumst davon, am Meer zu leben?"

Was sie vor Ort erwartete, ähnelte dagegen eher einem Albtraum. Bei der Ankunft realisierte sie, dass das Hostel in einem baufälligen Gebäude beherbergt war, das eher einem "Gefängnis" ähnelte, als einer Traumunterkunft. "Es war ein Desaster", schließt sie gegenüber CNN.

Denn statt der angepriesenen Social-Media-Aufgaben sollte sie die Toiletten des Hostels putzen, erst hier und da unterstützend – schließlich jedoch acht Stunden am Tag. Dabei habe sie nicht mal die angebrachte Schutzkleidung erhalten. Gegenüber CNN berichtet sie: "Die Bleiche hat meine Finger verbrannt".

Nachdem auch noch ihre Wertsachen aus dem Hostel gestohlen wurden, hatte sie genug. Doch als sie ihrem Manager Bescheid gab, dass sie nicht länger im Hostel arbeiten würde, bot der ihr 50 US-Dollar, damit sie ihn online nicht negativ bewerten würde. Sie entschied sich gegen das Geld.

Social Media befeuert Hype um kritisierten Freiwilligendienst

Shay Gleeson ist der Gründer von Helpstay, einer Plattform, die Freiwillige und Gastgeber:innen in über 100 Ländern zusammenbringt. Laut Helpstay sollen sich alle Reisenden gut informieren und eigene Notfallpläne machen. So solle man es auch bei jeder anderen Reise tun. Die meisten Freiwilligen würden das befolgen. "Wir sind kein Händchenhalte-Service", erklärt Gleeson laut CNN. "Das hier sind Reisen für Erwachsene."

Bilbao hingegen befürchtet, dass die idealisierte Darstellung von Freiwilligenarbeit auf Social Media dazu führt, dass viele die notwendige Vorbereitung auf die leichte Schulter nehmen. Ihrer Ansicht nach werden solche Plattformen vor allem an Menschen vermarktet, die sich gewöhnliche Reisen nicht leisten können – für sie sei ein negatives Erlebnis besonders riskant.

Frauen besonders von Risiken betroffen

Es sind besonders viele Frauen, die solche Plattformen nutzen. Etwa 70 Prozent der Mitglieder von Helpstay und 64 Prozent der Plattform Worldpacker sind weiblich. Auch, weil sie sich auf ihren Reisen sicherer fühlen.

Denn auf solchen Plattformen können Reviews und das Überprüfen von Hosts durch die Plattformen selbst viele Risikofaktoren bereits ausschließen.

Aber Saiz Bilbao wünscht sich, das auch die negativen Aspekte mehr beleuchtet werden, die Frauen bei diesen Angeboten erleben müssen. Gleeson entgegnet darauf gegenüber CNN, dass das bereits getan würde. Es seien gerade Frauen, die Anbieter:innen mit unakzeptablem Angebot aufzeigen und damit für eine Verbesserung der Plattformen sorgen würden.

Bilbao gehe es nicht darum, Reisende abzuhalten. Ihr geht es vielmehr darum, ein Bewusstsein zu schaffen: Wer reist, soll wachsam sein, Risiken ernst nehmen und sich gut vorbereiten.

Urlaub: Jeder fünfte Strand in Italien droht bis 2050 zu verschwinden
Wer an der italienischen Küste Urlaub macht, der erhofft sich meist vor allem eins: ein paar sonnige Strandtage. Doch in Zukunft könnte es für Urlauber:innen (und die Italiener:innen selbst) deutlich schwieriger werden, sich diesen Wunsch zu erfüllen.
An Stränden mangelt es Italien sicherlich nicht – vom sonnenverwöhnten Süden bis zur felsigen Adriaküste reiht sich ein Küstenjuwel ans nächste. Im Norden locken der feine Sand von Bibione und Jesolo, während an der Amalfiküste pastellfarbene Dörfer über türkisblauem Wasser thronen.
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