Wer bei den Flugpreisen sparen will, hat so einige Möglichkeiten. Vergleichsportale versprechen Reisenden, die günstigsten Angebote aus dem Internet zu filtern. Sparsame Urlauber:innen suchen gerne besonders unkomfortable Abflugzeiten aus oder buchen Flüge mit unpraktischen Zwischenstopps.
Ein besonders riskanter Travel-Hack verspricht Ersparnisse für kostenbewusste Reisende. Jetzt reagieren Airlines allerdings vermehrt auf den Trick.
Darum geht es: Beim sogenannten "Skiplagging" machen sich sparsame Reisende einen seltsamen Fakt zunutze. Häufig sind Flüge mit Zwischenstopps günstiger als Direktflüge. Sparfüchse buchen bei diesem Hack einen Flug mit Stopp – soweit so unspektakulär. Reiseziel ist jedoch gar nicht der Endflughafen, sondern der Ort, an dem sie zwischenstoppen. Der Weiterflug wird dann schlichtweg nicht angetreten.
Was zunächst wie ein genialer Trick klingt, birgt jedoch Risiken und kann am Ende richtig teuer werden. Das bekam unlängst auch ein US-amerikanischer Jugendlicher zu spüren. Der 17-jährige Logan Parsons wollte eigentlich nach Charlotte im Bundesstaat North Carolina fliegen. Er hatte jedoch einen Flug nach New York mit Zwischenstopp in Charlotte gebucht – ein klassischer Fall von "Skiplagging". Davon berichtet nun "Der Standard".
Am Flughafen wurde ein Mitarbeiter jedoch misstrauisch und entlarvte wohl mit einigen Nachfragen den 17-Jährigen. Die Fluglinie American Airlines, bei der Parsons seinen Flug gebucht hatte, war wenig erfreut über den Hack. Sie buchten sein Ticket kurzerhand zu einem Direktflug um. Statt zuvor 150 US-Dollar musste er nun gleich 400 US-Dollar blechen.
Damit jedoch nicht genug. Parsons wurde für drei Jahre von Flügen mit American Airlines gesperrt. Als sein Vater seinem Ärger im Netz Luft machte, wurde auch er von der Fluglinie gesperrt. Das "Skiplagging" hatte sich für diese Familie also offenbar nicht gelohnt.
American Airlines ist jedoch bei weitem nicht die einzige Fluggesellschaft, der die geizigen Fluggäste auf den Senkel gehen. Die Lufthansa wehrt sich offenbar ebenfalls gegen das "Skiplagging". Auch hier gilt: Wer erwischt wird, muss den Preis vom Direktflug begleichen. Das sei auch den Beförderungsbedingungen der Lufthansa zu entnehmen, wie der "Standard" schreibt.
Grund für das strenge Vorgehen sind nicht nur Verluste bei den Ticketeinnahmen. Auch erschwert das Vorgehen der kostenbewussten Fluggäste die Vorhersage der Auslastung von Flügen.
Trotz des Risikos am Ende nicht zu sparen, sondern letztlich draufzuzahlen, greifen viele Urlauber:innen zu der Methode. Das Buchungs-Portal "Skiplagged" hat sich sogar auf genau solche Flüge spezialisiert. Dort können Interessierte extra Reisen mit Zwischenstopp aussuchen.
Obwohl "Skiplagging" schwer nachzuweisen ist, kann der Trick schnell nach hinten losgehen. Fluggäste sollten sich also zweimal überlegen, ob sie wirklich Gebrauch machen wollen von dem riskanten Hack.