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Schweiz-Urlaub: Wildcamper sorgen am Fälensee für Empörung

The majestic Alpstein mountain range surrounding the Faelensee lake in the Swiss canton of Appenzell xkwx Alpstein, Appenzell, Fhlensee, Lake, Switzerland, Sntis, Tree, alpine, alps, autumn, beautiful ...
Der Fälensee ist eigentlich ein abgelegener Ruheort in der Schweiz.Bild: imago images / xgdefilipx
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Schweiz-Urlaub: Camper sorgen für Empörung – "Rambazamba" an See

Die Natur in der Schweiz zieht jährlich viele Tourist:innen ins Land. Doch nicht überall sorgt das für positive Stimmung.
10.07.2025, 14:3710.07.2025, 14:37
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Campen: Früher die Budget-Reisevariante für alle, die sich mit ihrem dreckigen Rucksack nur den überfüllten Reisebus leisten konnten. Heute: Der ideale Weg, um sich endlich mal wieder mit der Natur zu verbinden und dem Trubel des Alltags zu entkommen.

Immer beliebter wird sowohl das Nachahmen des Vanlife-Trends auf Instagram, als auch das klassische Campen mit dem eigenen Zelt. Besonders im Sommer reicht vor dem Wochenende ein Blick in die Regionalzüge des Landes, um die Standard-Ausstattung eines Outdoor-Ladens begutachten zu dürfen.

Doch wie so häufig beim Tourismus kommt der Hype ums Campen nicht ohne negative Konsequenzen. Einerseits findet sich in beliebten Urlaubsregionen im Sommer kaum noch ein freier Quadratmeter auf dem Campingplatz. Auf der anderen Seite wird entsprechend Wildcampen immer populärer – zum Leidwesen der jeweiligen Anwohner:innen.

Schweiz: Einwohner beklagen sich über Wildcamper

So macht auf Social Media derzeit die Geschichte einer Gruppe Tourist:innen am Schweizer Fälensee die Runde. Auf Fotos, die dem Portal "20 Minuten" vorliegen, ist zu sehen, wie eine Gruppe junger Männer ein Dutzend Zelte am Ufer aufgeschlagen hat. Einige stehen oberkörperfrei am Wasser. Ein Beobachter teilt seine Eindrücke von der Szene.

"Vor zehn Jahren war am Morgen mal ein Biwak zu sehen, das aber bei Tagesanbruch wieder weg war", schreibt er. "Heute Morgen waren es 22 (!) Zelte und etwa 50 Leute – Rambazamba."

Ein Bewohner der Region berichtet in diesem Zusammenhang, dass mittlerweile fast täglich Tourist:innen am Fälensee campen würden. Er verrät, dass er daher 12 Franken pro Person pro Nacht veranschlagt. Schließlich hinterließen die Besucher:innen oft Müll und nähmen auf die Natur nur wenig Rücksicht. Viele bitten ihn auch um die Bereitstellung von Feuerholz.

Wildcampen sorgt europaweit für Streit

Zwar gibt es am Fälensee kein konkretes Verbot, das Wildcampen untersagt. Eigentlich sollte kurzfristiges Biwakieren oder das Aufschlagen von Zelten aber mit den Anwohner:innen abgesprochen werden, um Respekt gegenüber der Region zu zeigen. Dass viele nun in Gruppen und für mehrere Tage kommen, widerspricht dieser Idee.

"Wir müssen aufpassen. Bevor wir die Alp verhunzen, gehen wir lieber", sagt der Anwohner, der auch einen Hofladen in der Bergregion betreibt.

Der zuständige Kanton Innerrhoden arbeitet laut einem Bericht von "20 Minuten" bereits an einem Gesetz, das Wildcamper:innen mehr in die Verantwortung nehmen soll. Mit einer Verabschiedung ist demnach aber frühestens im Jahr 2028 zu rechnen.

Viele Länder in Europa haben Wildcampen mittlerweile vollständig untersagt. In Kroatien etwa drohen Strafen von bis zu 1000 Euro. Auch in Deutschland gibt es ein entsprechendes Verbot. Nur an ausgewiesenen Plätzen oder in Wanderorten gibt es Ausnahmen.

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