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Nur rund 400 Einwohner:innen hat das kleine Dorf Iseltwald in der Schweiz. Direkt am Brienzersee liegt es eingebettet zwischen steilen Berghängen und bietet eine fast klischeehafte Alpenidylle. Als Außenstehende:r könnte man meinen, dass es sich an kaum einem Ort besser entspannen lässt als hier.
Doch der Eindruck trügt. Seit einigen Jahren zieht es unzählige Tourist:innen in das kleine Seedorf. Zwischen 2019 und 2020 erschien nämlich auf Netflix die südkoreanische Serie "Crash Landing on You" – zum Teil gedreht in Iseltwald. Eine Schlüsselszene spielt auf einem malerischen Steg am Brienzersee.
Nach Abflachen der Corona-Pandemie entstand ein regelrechter Hype um eben diesen Ort. Viele Tourist:innen, vor allem aus Südkorea, reisten nach Iseltwald, um an besagtem Steg Erinnerungsfotos zu schießen. Der Ort entwickelte sich zu einem Selfie-Hotspot.
Doch die tagtäglichen Busladungen an Tourist:innen wuchsen dem Alpen-Dorf bald über den Kopf. Deswegen entschied man sich 2023 nicht nur neue Busverbindungen einzurichten, sondern den Zutritt zum Steg mit einer Schranke zu regeln. Fünf Franken muss seitdem jede:r Tourist:in zahlen, wenn er oder sie den Steg betreten will. Das sind umgerechnet etwas mehr als fünf Euro.
Und wie "Independent" berichtet, nimmt das Dorf dadurch enormen Summen ein. Allein die Steg-Schranke soll dem Dorf im vergangenen Jahr 245.000 Franken (etwa 262.000 Euro) eingebracht haben.
Zusätzlich kamen noch 58.000 Franken (62.000 Euro) durch eine öffentliche Toilette hinzu, für die Besucher:innen einen Franken zahlen. Innerhalb eines Jahres hat Iseltwald also gut eine Viertelmillion Euro allein durch seinen bekannten Steg eingenommen. Die Kassen klingeln.
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Doch wirklich Profit macht das Dorf mit seinem Selfie-Steg offenbar nicht. "Die Interpretation, dass die Gemeinde reich wird, ist nicht korrekt", betont Titia Weiland, die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Bönigen-Iseltwald. Laut "Independent" fließen die meisten Einnahmen in die Müllentsorgung, die Reinigung der öffentlichen Toiletten sowie die Einstellung von Personal.
Trotzdem scheint das Dorf mit der "Lenkungsmaßnahme" zufrieden zu sein. Der Besucher:innenansturm sei trotz Schranke groß, erklärt die Gabriela Blatter, Gemeindeschreiberin von Iseltwald, gegenüber der "Berner Zeitung". Gleichzeitig gibt sie aber zu, dass es zur Hochsaison weiter einen Mangel an Parkplätzen gebe und die Straße überfüllt seien.
Doch auch wenn das Dorf selbst nicht durch die Selfie-Steg-Gebühr massiv finanziell profitiert, zumindest die Hotels und Gaststätten – davon gibt es laut "Independent" drei beziehungsweise vier in dem Dorf – dürften sich über den anhaltenden Hype freuen.