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Bali-Urlaub: Neue Regeln, Gebühren, Overtourism und Umweltprobleme

Bali ist schon seit Jahren ein äußerst beliebtes Reiseziel.
Bali ist schon seit Jahren ein äußerst beliebtes Reiseziel.Bild: IMAGO / Zoonar
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Urlaub: Lohnt sich 2025 noch ein Trip nach Bali?

Overtourism, verwirrende Verhaltensregeln für Urlauber und starke Umweltbelastungen – Bali scheint an Attraktivität eingebüßt zu haben. Oder nicht?
03.04.2025, 12:3703.04.2025, 12:37
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Spätestens seit dem Erfolgsroman "Eat Pray Love" steht Bali auf der Bucket List vieler Urlauber:innen. Traumhafte Strände, zahlreiche Wasserfälle in üppig grünen Landschaften und eine reichhaltige Kultur – die kleine Insel hat viel zu bieten.

Gerade Menschen, die sich für Spiritualität interessieren, kommen dort auf ihre Kosten. In Yoga-Zentren und Meditationsworkshops versuchen viele zu sich selbst zu finden. Und nebenbei kommt man noch in den Genuss von zahlreichen Wellness-Angeboten wie Massagen oder Ayurveda-Behandlungen.

Doch der große Hype um die indonesische Urlaubsinsel hat auch seine Schattenseiten. Der Overtourism sorgt zum Beispiel für steigende Kosten, Verkehrsprobleme und Umweltverschmutzung. Manche fragen sich deshalb: Lohnt sich aktuell überhaupt noch ein Trip nach Bali?

Das Online-Portal "Daily Motivation News" (DMN) hat dazu einige Informationen zusammengetragen, die eine Entscheidung erleichtern können.

Urlaub auf Bali: Überlaufen und zugemüllt?

Nicht erst seit gestern beschweren sich Urlaubsreisende darüber, dass Bali zu überlaufen sei. Gerade in der Hochsaison seien die Strände voll gepackt mit Badegästen und die Straßen hoffnungslos verstopft. Über fünf Millionen Menschen sollen 2023 dort ihren Urlaub verbracht haben – dabei leben gerade einmal 4,3 Millionen Einheimische auf der Insel.

Die Lokal-Regierung hat zwar schon versucht, unter Tourist:innen für weniger bekannte Ecken der Insel zu werben, berichtet das Online-Portal. Allerdings dürfte das Problem damit auch 2025 nicht vollständig gelöst werden. Hauptsaison ist in der Regel die Zeit zwischen Juli und September sowie rund um die Weihnachtsfeiertage und Neujahr.

Der Overtourism hat weitreichende Folgen. Obwohl Bali für seine paradiesische Natur bekannt ist, leidet die ganz besonders unter den Touristenmassen. An den Stränden finden sich teils große Mengen Plastikmüll. Außerdem ist der Wasserverbrauch der Insel durch die vielen Urlauber:innen drastisch angestiegen. Der zunehmende Verkehr verursacht zusätzlich eine steigende Luftverschmutzung und Lärmbelästigung.

A volunteer picks up trash washed ashore by seasonal monsoon tides at Kedonganan Beach in Badung on the resort island of Bali, Indonesia, Sunday, Jan. 5, 2025. (AP Photo/Dicky Bisinglasi)
An einigen Stränden Balis sammelt sich sehr viel Müll.Bild: AP / Dicky Bisinglasi

Das klingt nicht unbedingt nach idealen Urlaubsbedingungen und erst recht nicht nach angenehmen Alltagsbedingungen für die Einheimischen. Die bemühen sich allerdings schon länger darum, das Problem in den Griff zu bekommen. Anfang Januar gab es beispielsweise eine groß angelegte Strand-Aktion, bei der mehrere Tonnen Plastikmüll gesammelt wurden.

Zusätzlich arbeite die balinesische Regierung daran, die Infrastruktur auf der Insel auszubauen, wie "DMN" berichtet. Demnach sollen Straßen verbreitert und neue öffentliche Verkehrsmittel eingeführt werden. Das sind aber eher langfristige Projekte, die durch die Bauarbeiten den aktuellen Verkehr womöglich zusätzlich belasten.

Wer 2025 nach Bali reist, sollte sich also der Verkehrs- und Umweltbelastungen bewusst sein.

Bali: Strengere Verhaltensregeln für Urlaubsreisende

Wo sich viele Tourist:innen herumtreiben, gibt es stets schwarze Schafe, die sich daneben benehmen. In den vergangenen Jahren sorgten mehrere Vorfälle für Aufsehen, in denen ausländische Urlauber:innen sich in religiösen Stätten respektlos verhielten oder aus lokaler Sicht unangemessen gekleidet waren.

Deshalb hat die balinesische Regierung erst Ende März eine Reihe neuer Regeln verabschiedet. Unter anderem soll es ausländischen Besucher:innen untersagt werden, sich unhöflich gegenüber Einheimischen, Beamt:innen oder anderen Tourist:innen zu verhalten. Beim Besuch von Tempeln wird zudem erwartet, dass die Besucher:innen angemessene Kleidung tragen.

Zusätzlich zu solchen Verhaltensregeln müssen internationale Urlauber:innen auch eine einmalige Touristengebühr von 150.000 Rupien (etwa 9 Euro) beachten. Wer diese nicht entrichtet, dem kann der Zugang zu Sehenswürdigkeiten verweigert werden, heißt es in einem Bericht von "Euronews".

Laut "DMN" kommt in einigen Inselregionen noch eine Umweltabgabe hinzu, die direkt in Naturschutzmaßnahmen fließen soll. Zudem sind über die Jahre auch die Übernachtungspreise für Hotels gestiegen. Auch die Vergnügungssteuer ist im vergangenen Jahr noch einmal erhöht worden.

Nichtsdestotrotz dürfte Bali im Vergleich zu vielen Reisezielen in Europa weiterhin günstige Urlaubsmöglichkeiten bieten. An anderen Orten in Südostasien kommt man aber sicherlich noch günstiger weg.

Wer 2025 lieber nicht nach Bali reisen sollte

Ob sich ein Trip nach Bali lohnt, muss am Ende wohl jede Person für sich selbst entscheiden. Wer Menschenmassen hasst, sollte Bali (zumindest in der Hochsaison) eher meiden. Wer einen Low-Budget-Urlaub plant, findet sicherlich auch auf Bali passende Möglichkeiten. Noch günstiger wird der Urlaub aber womöglich auf einer der weniger bekannten Nachbarinseln ausfallen.

Und wer sich Sorgen wegen der starken Umweltbelastungen durch den Tourismus macht, dem rät "DMN" bei der Planung seines Urlaubs genau hinzuschauen: umweltfreundliche Unterkünfte buchen, vor Ort Einwegplastik vermeiden und vielleicht selbst mal an einer Strandsäuberungsaktion teilnehmen.

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