Jedes Jahr zieht es zahlreiche Menschen zum Urlaub auf die kanarischen Inseln. Der Tourismus ist ein großer Wirtschaftszweig für Teneriffa oder Fuerteventura.
Die Inseln kämpfen mit zunehmender Trockenheit, Teneriffa hat sogar den Dürre-Notstand ausgerufen. Ein Umstand, der die Behörden nun zu verschiedenen Maßnahmen veranlasst. Das Dürreproblem und die Wasserknappheit sollen bekämpft werden. Dabei will Teneriffa jetzt auch die Tourist:innen in die Pflicht nehmen.
Wer demnächst Urlaub auf Teneriffa geplant hat, muss unter Umständen auch höhere Preise mit einplanen.
Wegen der Trockenheit auf Teneriffa ist auch das Trinkwasser knapp geworden. Deshalb soll jetzt Wasser gespart werden, was auch Einfluss auf die Preise für Tourist:innen haben könnte. Wie "Teneriffa News" berichtet, sollen etwa Hotels und Golfanlagen als eine mögliche Maßnahme mehr Geld für Wasser bezahlen.
Tourist:innen sollen für Wasser also mehr bezahlen, als die Insel-Bewohner:innen und Landwirt:innen.
"Es kann nicht sein, dass in dieser Situation Golfplätze den gleichen Preis für Wasser bezahlen wie Landwirte und Viehzüchter", wird Insel-Präsidentin Rosa Dávila zitiert. Die Regierung der Insel hätte die Kontrolle über die Wasserversorgung übernommen, berichtet Dávila. Es soll ein angemessener Umgang mit der Ressource Wasser erreicht werden. Innerhalb von vier Jahren soll wieder eine stabile Versorgung sichergestellt werden.
Insgesamt 75 mögliche Maßnahmen wurden ausgearbeitet, um Trockenheit und Wasserknappheit entgegenzutreten. Und einer davon ist eben auch andere Wasserpreise bei touristischen Zwecken. Auch die Erweiterung der Entsalzungsanlage in Granadilla de Abona hat Teneriffa auf dem Schirm.
Die Notstandsregelung auf der Insel soll zunächst für einen Zeitraum von sechs Monaten gelten. Sie kann aber nochmal um weitere sechs Monate verlängert werden.
Das Thema Tourismus auf den Kanaren sorgt bereits seit einiger Zeit für heftige Diskussionen. Die Einheimischen haben sich zuletzt zunehmend gegen den Massentourismus aufgelehnt. Es kam zu Protesten auf Teneriffa mit dem Appell an Reisende, die Insel nicht zu besuchen.
Den Einheimischen fehlt es durch den Massentourismus unter anderem an bezahlbarem Wohnraum. Auch die Umweltzerstörung durch die zahlreichen Besucher:innen wurde in den Protesten beanstandet. Die Einheimischen wünschen sich mehr Mitspracherecht bei der Entwicklung des Tourismus. Die Behörden suchen nun nach Wegen, um die negativen Auswirkungen des Tourismus für die Einheimischen einzudämmen.