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Urlaub in Frankreich: Warum hiesige Schwimmbäder lange Hosen verbieten

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Plantschen in Betonklötzen: in Schwimmbädern ist die Welt noch in Ordnung, solange die Hose stimmt.Bild: IMAGO/imagebroker
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Urlaub in Frankreich: In Schwimmbädern herrscht Speedo-Pflicht

Es ist doch reichlich überraschend: In Frankreichs Schwimmbädern sind lange Badeshorts tabu. Die Kleiderordnung ist sogar gesetzlich festgeschrieben. Was sich dahinter verbirgt und wie lange es diese Regelung schon gibt, erfährst du im Text.
24.06.2025, 17:4116.07.2025, 13:24
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Sie sorgen für Kichern, für verwunderte Blicke und meist auch für einschneidende Gefühle. Die Rede ist von knappen Badehosen oder, wie Jucksgranaten sagen: Höschen. Sind sie nicht gerade in Schwimmvereinen, lehnen junge Menschen sie ab. Vielleicht aus Scham, vielleicht aus Stil-Gründen. Stattdessen halten sie ihren alles kaschierenden Ballonshorts die Treue.

Entsprechend unerfreulich dürfte sich für sie ein Ausflug nach Frankreich gestalten. Dort gibt es eine feste Badehosen-Regelung: eine Kampfansage an Plusterhosen.

Das steckt hinter dem französischen Badehosen-Gesetz

Erstmal kurz zum Kurzen: Gemeint sind Hosen, die gemeinhin mit der Marke Speedo assoziiert werden (so ein Tesa-, Tempo-, Zewa-Ding). Das sind Badehosen, bei denen jede Wölbung jedweden Spekulationsraum mühelos ausfüllt. Gerade deswegen sorgen sie in öffentlichen Schwimmbädern häufig für schamtriefendes Gelächter.

In Frankreich aber nicht. Wer dort seinen Körper mit Chlorwasser umspülen lassen will, darf das nur in knappen Badehosen. Eine Regel, die ihre Durchsetzungskraft aus einem Gesetzesbeschluss schöpft, anders gesagt: Der französische Staat setzt eine Höschenpflicht durch.

Zu groß sei die Sorge, dass Männer ihre Badeshorts nicht ausschließlich im Schwimmbad tragen, sondern sie auch als Hosenersatz auf der Straße. Schmutz, Staub und andere Verunreinigungen könnten so ins Wasser gelangen, heißt es im "Guardian".

Dort berichtet ein Journalist, ein Bademeister habe ihn angeschrien, weil er eine lange Badehose anhatte. Er ignorierte den Einwand und flog aus dem Schwimmbad. Auch auf Tiktok machte sich eine Userin über die Regelung lustig.

Pläne, das Gesetz aus dem Jahr 1903 abzuschaffen, scheiterten bisher. Insgesamt lässt sich der Erlass als bizarr bezeichnen. Besonders, da Kleiderordnungen im Freizeitkontext normalerweise nicht in staatliche Gesetze gegossen sind.

Speedo in Frankreich oder: Bond für Anfänger

Um die aufkommende Schamesröte etwas zu dämpfen, das Blut aus dem Gesicht zu treiben: Das Gesetz gilt nur für Schwimmbäder. In natürlichen Gewässern wie Seen, Flüssen und Meeren sind auch lange Hosen gestattet.

Wobei Ängste vor so viel Beinfreiheit nicht nötig sind. Die Hosen können einen kleinen 70er-Jahre Bond-Vibe mit sich bringen. Einen Muskelkörper braucht es nicht. Lediglich ein wenig Mut zur Entsexualisierung von Kleidung, um das nötige Selbstbewusstsein für die kurzen Badehosen zu schaffen.

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