Sommerzeit ist Reisezeit – aber leider auch Mückenzeit. Vor allem an lauen Abenden im Spätsommer überschwemmen die lästigen Insekten Gartenpartys, Balkon-Abende und die Strandbars von Urlaubsregionen.
Was man in unseren Breiten meist nur einige Tage in Form eines nervigen Juckreizes spürt, löst in tropischen Urlaubsregionen bei vielen Menschen Sorge um das Dengue-Fieber aus. In diesem Sommer häufen sich die Krankheitsfälle allerdings auch in Europa – italienische Gemeinden reagieren darauf mit drastischen Maßnahmen.
In der Region Manerba del Garda am bei deutschen Tourist:innen beliebten Gardasee sind die Bewohner:innen zu besonderer Vorsicht aufgerufen. In einer Verordnung forderte der zuständige Bürgermeister die Menschen auf, lange Kleidung zu tragen und im Idealfall dauerhaft Insektenschutzmittel zu verwenden.
Grund für die Aufregung sind drei Dengue-Fälle in Norditalien, zwei davon wurden vor einigen Wochen am Gardasee diagnostiziert, ein weiterer am Wochenende in der Lombardei. Insgesamt wurden in Italien laut der Zeitung "Il Girono" seit Jahresbeginn schon knapp fünfzig Fälle der Tropenkrankheit gemeldet.
Nachdem sie von einer Auslandsreise zurückgekehrt war, wurde eine Frau aus der Region Lombardei nun mit grippalen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert. Aufgrund der Dengue-Diagnose beauftragte die Gemeinde eine Spezialfirma, die Umgebung rund um ihre Wohnung zu entwesen.
Das Dengue-Fieber kann nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden, sondern nur durch Mücken der Aedes-Gattung, die zuvor einen infizierten Menschen gestochen haben. Dazu zählt unter anderem die Tigermücke, die durch Globalisierung und Klimawandel zunehmend auch in Deutschland gesichtet wird.
In der Vergangenheit war die wärmeliebende Mückenart eher auf der Südhalbkugel ansässig. Aufgrund ihrer zunehmenden Verbreitung ist in Italien nun die Sorge groß, dass hiesige Tigermücken die Infektionen etwa von Reiserückkehrer:innen weitertragen.
Bei einer Infektion mit der Tropenkrankheit kann es bis zu drei Tage dauern, bis die Betroffenen tatsächlich Symptome des Dengue-Fiebers spüren. Zu den häufigsten Anzeichen zählen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
In der Region rund um den Gardasee sind die Menschen nun auch dazu angehalten, offene Wasserstellen etwa in Blumentöpfen zu vermeiden. Die Wohnungen sollten durch Moskitonetze geschützt werden.
Zwar versuchen die Verantwortlichen in Italien, die Bevölkerung zu beruhigen und geben an, dass zurzeit kein Grund zur Panik bestünde. Eine direkte Behandlung für Dengue-Fieber gibt es allerdings nicht. Ist eine Person erst einmal infiziert, kann lediglich mit fiebersenkenden Mitteln ein schnelleres Abklingen der Symptome herbeigeführt werden.