Wie oft pupsen am Tag ist normal?
Auf Social Media wird immer wieder von Darmkuren und den perfekten Lebensmitteln gesprochen, die die Gesundheit erhalten. Worüber niemand spricht: Pupsen gehört dazu und ist wichtiger, als wir denken.
Denn Pupsen ist nicht nur völlig normal, es ist ein wichtiger Teil der Verdauung. Die genaue Anzahl pro Tag hängt von der Ernährung, der Darmflora und dem individuellen Stoffwechsel ab. Aber wie viel ist nun wirklich normal? Und was kannst du tun, wenn dein Darm mehr Gase produziert als üblich? Watson hat die wichtigsten Infos im Überblick.
Was kann ständiges Pupsen bedeuten?
Pupsen ist völlig normal und ein natürlicher Teil der Verdauung. Die Gase entstehen hauptsächlich, wenn unverdauliche Nahrungsbestandteile wie Ballaststoffe im Darm von Bakterien zersetzt werden. Bestimmte Lebensmittel wie Bohnen, Kohl, Linsen oder Vollkornprodukte können die Gasbildung besonders stark anregen, genauso wie kohlensäurehaltige Getränke oder Zuckeralkohole in Süßigkeiten und Kaugummi.
Auch die Art, wie wir essen oder trinken, spielt eine Rolle: Wer viel Luft schluckt, etwa beim schnellen Essen, Trinken mit Strohhalm oder beim Kaugummikauen, produziert mehr Darmgas.
Häufiges Pupsen kann aber auch ein Hinweis auf Verdauungsprobleme sein. Typische Ursachen sind Laktose- oder Fruktoseintoleranz, Zöliakie oder ein Reizdarm. In seltenen Fällen können entzündliche Darmerkrankungen oder eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms (SIBO) dahinterstecken.
Alarmzeichen, bei denen man unbedingt ärztlichen Rat einholen sollte, sind starke Bauchschmerzen, Blut im Stuhl, ungewollter Gewichtsverlust oder plötzlich auftretende Veränderungen beim Stuhlgang.
Wie oft ist Pupsen normal?
Pupsen ist ein völlig natürlicher Teil der Verdauung, und wie oft man pupst, kann von Person zu Person etwas variieren. Im Durchschnitt lässt ein gesunder Mensch zehn bis 25 Mal am Tag Luft entweichen. Manche Menschen pupsen etwas weniger, andere etwas mehr: Das hängt von der Ernährung, der Darmflora und individuellen Verdauungsprozessen ab.
Tiktoker Jan ist Ernährungswissenschaftler und beschäftigt sich mit dem Thema Verdauung. Auf Tiktok teilt er mit seiner Community in seiner Serie "Furz Fakten" alles rund um das Thema gesunde Verdauung. Er sagt in seinem Video, dass man nachts mehr pupst, da sich der Schließmuskel entspannt. Grund zur Sorge ist das jedoch keiner, denn das ist sogar gesund für den Körper.
Ab wann ist Pupsen zu viel?
Regelmäßiges Pupsen ist normal, solange es nicht mit starken Schmerzen, Blut im Stuhl oder plötzlichen Veränderungen der Verdauung einhergeht. Falls das nicht der Fall ist, gibt es kein "zu viel".
Häufiges oder übermäßig stark riechendes Pupsen kann ein Zeichen dafür sein, dass bestimmte Lebensmittel schwer verdaulich sind oder eine Unverträglichkeit vorliegt, ist aber in den meisten Fällen harmlos.
Was kann man gegen zu viel Pupsen tun?
Wenn das Pupsen überhandnimmt, gibt es mehrere Wege, die Blähungen zu reduzieren. Ein wichtiger Ansatz ist die Ernährung: Lebensmittel wie Bohnen, Kohl, Zwiebeln, Vollkornprodukte oder kohlensäurehaltige Getränke fördern die Gasbildung im Darm, daher kann es helfen, sie in Maßen zu genießen oder besser zu kombinieren.
Auch langsames Essen und gründliches Kauen verhindern, dass zu viel Luft verschluckt wird. Probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut unterstützen die Darmflora und können die Verdauung verbessern.
Neben der Ernährung helfen Bewegung und ausreichendes Trinken, die Darmtätigkeit zu fördern und Gase schneller abzubauen. Spezielle Verdauungsenzyme oder pflanzliche Präparate mit Pfefferminz oder Kümmel können ebenfalls entlastend wirken.
Wichtig ist außerdem, bewusst zu essen, Kaugummikauen, hastiges Trinken oder Rauchen zu vermeiden, da dies zu mehr Luft im Darm führt.
Und wenn alles nichts hilft: Keine Scheu, der Gang zur Arztpraxis kann Klarheit verschaffen. Am Ende gilt: Ein bisschen Pupsen gehört einfach zum Leben dazu und ab und zu sorgt es sogar für den ein oder anderen Lacher.
