Jedes Jahr zieht es zahlreiche Tourist:innen nach Mallorca. Insbesondere in den Sommermonaten strömen sie auf die beliebte spanische Urlaubsinsel. Schließlich bietet sie für Reisende ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Für Party-Tourist:innen gibt es den bekannten Ballermann. Für Strand-Urlauber:innen die zahlreichen Küstenabschnitte. Auch wer es etwas ruhiger mag, wird zum Beispiel im Landesinnere ein Plätzchen finden.
Eines haben aber alle Tourist:innen gemeinsam: Sie brauchen eine Unterkunft für ihre Zeit auf der Insel. Neben Hotels sind dabei für viele Menschen auch Ferienwohnungen eine ebenso attraktive Option. Ein Problem, wie ein mallorquinischer Hotel-Boss findet. Denn: Aus seiner Sicht fördern sie negative Aspekte des Massen-Tourismus.
Mallorca zur Hochsaison kann ganz schön voll werden. Das sieht man schon an den Stränden, an denen die Menschen dicht an dicht am Strand liegen oder im Wasser ein Plätzchen zur Abkühlung suchen. Doch der Massen-Tourismus passt auf der Balearen-Insel nicht jedem. Nicht einmal aus der Tourismus-Branche selbst. Zum Beispiel Gabriel Escarrer. Er ist der Chef der mallorquinischen Hotelkette Melià.
Gabriel Escarrer beklagt sich über die Überfüllung, die zeitweise auf der Insel herrscht, berichtet die "Mallorca Zeitung". Das machte er demnach am Dienstag bei einer Auftaktveranstaltung zur internationalen Tourismusmesse Fitur im spanischen Madrid deutlich.
Für ihn ist außerdem ganz klar, wer an den Problemen der Insel die Schuld trägt: die private Ferienvermietung. Die sei "außer Kontrolle" geraten, urteilte er bei einer Podiumsdiskussion.
Natürlich sieht der Hotel-Boss die positiven Aspekte des Tourismus. Er nennt den Wohlstand, Arbeitsplätze und Reichtum. Doch seine Sorge gilt auch den Einheimischen auf Mallorca. Für Escarrer ist es nun an der Zeit, auch auf diese einen Fokus zu legen – und auf ihre Erwartungen und Bedürfnisse.
Es sei zudem wichtig, "das Gleichgewicht sowohl im sozialen Bereich als auch in Umweltfragen zu halten", sagte er. Dazu müssten "negative Gegebenheiten" vermieden werden. Die sieht er in der zeitweisen Überfüllung der Insel und in der Gentrifizierung. Er findet: Die private Ferienvermietung fördert diese negativen Begleitaspekte.
Er macht das Konzept der privaten Vermietung noch für weiter nachteilige Punkte verantwortlich. Sie sei verantwortlich für den "Identitätsverlust sowie die sinkende Lebensqualität", urteilt Escarrar. Immer mehr Menschen würden aus den Gründen den Tourismus "auf häufig ungerechtfertigte Weise" ablehnen. Er fordert, dass die positiven Seiten der Industrie wieder in den Mittelpunkt gestellt werden.