Deutsche Urlauber:innen zieht es wohl mindestens einmal im Leben – einige sogar fast jedes Jahr – auf die beliebte Balearen-Insel Mallorca. Kein Wunder, schließlich bietet das Urlaubsziel für jeden Geschmack etwas. Ob Partyurlaub an der Schinkenstraße, entspannte Tage in einer Finca im Landesinneren oder kulturelle Erkundungen in Palma.
Doch die Insel steht auch vor großen Herausforderungen: Die steigenden Touristenzahlen belasten Natur und Infrastruktur. Die Einheimischen sind genervt, können sich teils das Leben auf der eigenen Insel nicht mehr leisten.
Mallorcas Ministerpräsidentin Marga Prohens hatte bereits einen Maßnahmenkatalog zur Eindämmung des Massentourismus für 2025 angekündigt, ohne Konkretes zu nennen. Am Mittwoch hat sie eine entscheidende Änderung in der Tourismuspolitik der Balearen angekündigt. Das könnte den Urlaub auf Mallorca teurer machen.
Wie Prohens laut "Mallorca Zeitung" ankündigte, soll die sogenannte Touristensteuer, die offiziell als Steuer für nachhaltigen Tourismus betitelt ist, in den Sommermonaten erheblich angehoben werden. Anders als bei früheren Steuererhöhungen geht es hierbei nicht um zusätzliche Einnahmen für die Inselgruppe. Stattdessen soll die Maßnahme eine "Abschreckung" für die Massen an Sommerurlauber:innen schaffen.
"Das Ziel ist, die Anzahl der Touristen in den Sommermonaten zu reduzieren", erklärte Prohens laut "Mallorca Zeitung". Eine genaue Summe der geplanten Erhöhung nannte sie nicht. Der endgültige Betrag wird im Februar 2025 bekannt gegeben, wenn das Dekret zu Notfallmaßnahmen gegen die Überlastung der Inseln veröffentlicht wird. Allerdings heißt das, dass der Urlaub auf Mallorca wohl teurer werden wird.
Allerdings soll die Erhöhung nicht für das ganze Jahr gelten.
"Die geplante Anpassung der Touristensteuer betreffe insbesondere die Hauptreisezeit von Juni bis August", erklärte Prohens weiter. Für die Wintermonate ist hingegen eine Senkung der Abgabe geplant, um in dieser touristisch weniger frequentierten Zeit Anreize für Urlauber:innen zu schaffen. Von Dezember bis Februar sollen die Steuern geringer ausfallen.
Mit dieser Ankündigung reagierte die konservative Ministerpräsidentin auf Kritiker, die ihr vorgeworfen hatten, konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der übermäßigen Touristenzahlen schuldig zu bleiben. Prohens betonte, dass die Erhöhung der Steuern nicht auf ein allgemeines "negatives Wachstum" im Tourismus abziele. Es gehe darum, klare Grenzen zu setzen.
Deshalb werde es auch keine neuen Lizenzen für die Ferienvermietung geben, um die Massifizierung weiter einzudämmen.
Neben der Erhöhung der Touristensteuer kündigte Prohens auch an, dass Großverbraucher:innen mit höheren Abwassergebühren rechnen müssen. Diese Maßnahme richtet sich gezielt gegen Hotels und andere große touristische Betriebe. Private Haushalte sollen von einer Senkung der Abgaben profitieren sollen.
Mit dieser Aussage will Prohens wohl unterstreichen, dass ihre Politik klar auf die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung ausgerichtet ist. Deshalb sollen touristische Projekte mit weniger Priorität behandelt werden.
Prohens' Pläne, insbesondere die Erhöhung der Touristensteuer, stoßen laut "Mallorca Zeitung" auf ein geteiltes Echo. Während die Maßnahmen als notwendige Schritte zum Schutz der Inseln und ihrer Bewohner:innen gelten, befürchten Gegner negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Arbeitsplätze.
Diese hängen aktuell noch stark vom Tourismus abhängen. Aus diesem Grund sollen auch andere Wirtschaftszweige vermehrt gestärkt werden.