Kroatien ist eines der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen. Verwunderlich ist das nicht. Traumhafte Strände an der Adria, märchenhafte Schlösser, ein vielfältiges Kulturangebot. Auch die Küche spricht für sich, seien es nun Tintenfischringe, Bohneneintopf oder Cevapcici, der Klassiker.
Entscheidend dürften aber vor allem die bezahlbaren Preise sein. Ein Urlaub geht nicht allzu hart ins Geld, ist ergo für sehr viele Menschen finanziell stemmbar. Doch künftig könnten ein paar Tage Erholung in Kroatien deutlich teurer werden. Grund ist eine geplante Grundsteuer.
Kroatische Medien berichten, dass künftig zwischen 60 Cent und acht Euro pro Quadratmeter erhoben werden sollen. Vor allem Kurzurlauber:innen sollen dadurch stärker zur Kasse gebeten werden, sagte Finanzminister Marko Primorac laut "Frankfurter Rundschau" zum kroatischen Privatsender RTL.
"Leider haben wir das Problem, dass aufgrund der geringen Besteuerung von Immobilien und Mieteinnahmen viele Bürger sich auf Kurzzeitvermietungen konzentrieren", sagte Primorac.
Eine Bettenpauschale für Ferienvermieter:innen sei hingegen fix. Gerade in beliebten Tourismusregionen müssen sie zwischen 150 und 300 Euro im Jahr zahlen. Die Jahrespauschale lag zuvor bei 199 Euro je Bett. Mit der höheren Grenze dürfte es also künftig im schlimmsten Fall noch etwas teurer werden.
Die saisonale Mautgebühr (Juli bis September) ist in Kroatien für Auto- und Motorradfahrer:innen zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor zahlen. Auch Wohnmobile sind betroffen. 20,10 Euro waren es in diesem Jahr.
Von der Grundsteuer sollen nur Ferienhäuser betroffen sein, die bereits eine Ferienhaussteuer zahlen. Diese würde aber künftig entfallen. Auch für Hotels und Campingplätze werde die Grundsteuer nicht erhoben.
Deshalb geht die kroatische Tourismusagentur davon aus, dass keine Preissteigerungen zu erwarten seien, berichtet die "Frankfurter Rundschau".
Wobei hier angemerkt sei, dass die Steuer-Reform durchaus mehr Kosten für die Ferienhausbesitzer:innen bedeuten kann, die sie wiederum auf die Mieter:innen abwälzen. Wie hoch diese letztlich ausfallen – ob es ergo Mehrkosten geben wird – dürfte sich jedoch erst noch entscheiden.
Außerdem würden keinerlei Preissteigerungen die Pläne des kroatischen Finanzministers torpedieren. Das dürfte er sich eher nicht wünschen.