Kreuzfahrtschiff vor Santorin: Passagiere müssen künftig für den Inselbesuch zahlen.Bild: IMAGO images / Augst / Eibner-Pressefoto
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Sie kommen für wenige Stunden, überfluten die Stadt und belassen ihr Geld aber auf der See: So lautet einer von mehreren Vorwürfen gegen den Kreuzfahrttourismus und deren Passagier:innen. Die großen Hotelschiffe sieht man regelmäßig in den Häfen europäischer Großstädte anlegen, die aber immer mehr gegen Massentourismus und Kreuzfahrtschiffe vorgehen.
Venedig zum Beispiel hat schon vor Jahren große Kreuzfahrtschiffe aus der Innenstadt verbannt. Die beliebte Tourist:innen-Stadt will auch nach einer Testphase weiterhin Eintritt für Tagestourist:innen verlangen – das gilt natürlich auch für Passagier:innen von Kreuzfahrtschiffen, die in die Innenstadt kommen. Barcelona hat sogar eine eigene Steuer für Kreuzfahrttourist:innen.
"Die Kreuzfahrtschifffahrt hat Santorin und Mykonos belastet, und deshalb greifen wir jetzt ein."
Premierminister Kyriakos Mitsotakis
Santorin und Mykonos: Kreuzfahrt-Touristen müssen Gebühr bezahlen
Griechenland zieht nun nach und will Kreuzfahrttourismus beschränken. Denn auch die griechischen Inseln Mykonos und Santorin leiden unter Massentourismus, der auch durch die großen Dampfer mit ausgelöst wird. Premierminister Kyriakos Mitsotakis kündigt deshalb eine Gebühr an, die dessen Passagier:innen bezahlen müssen.
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Dabei soll es sich um umgerechnet 20 Euro pro Insel und pro Passagier:in handeln. "Die Kreuzfahrtschifffahrt hat Santorin und Mykonos belastet, und deshalb greifen wir jetzt ein", erklärt er am Sonntag laut "Der Standard". Ab wann die Gebühr gelten soll, ist nicht bekannt.
Und was passiert mit dem eingenommen Geld? Das sollen nach den Aussagen des Premier die lokalen Gemeinden bekommen und dort in die Infrastruktur investiert werden.
Griechenland-Urlaub: Auch Anzahl der Schiffe könnte begrenzt werden
Der konservative Politiker erklärte, dass der starke Tourismus aber nur an wenigen Reisezielen ein Problem darstelle. Er betonte, dass Griechenland kein "strukturelles Übertourismusproblem" habe.
Im vergangenen Jahr legten nach Angaben des Verbandes griechischer Häfen rund 800 Kreuzfahrtschiffe mit etwa 1,3 Millionen Passagier:innen auf die nur 15.500 Einwohner:innen zählende Insel Santorin an. Eine Rekordzahl von 32,7 Millionen Menschen besuchte Griechenland im vergangenen Jahr, davon kamen etwa 3,4 Millionen auf den für seine blauen Kuppeln bekannten Archipel.
Auch über eine Begrenzung der Zahl der Schiffe werde nachgedacht, sagte Mitsotakis. Hier sind Slots für besonders beliebte Inselziele im Gespräch, um eine Häufung von Schiffen zu vermeiden. Allerdings warnte der Ministerpräsident, Griechenland dürfe nicht als Land dargestellt werden, "das dem Tourismus gegenüber feindlich eingestellt ist". Im Jahr 2023 stammten 13 Prozent des griechischen Bruttoinlandsprodukts aus dem Tourismus.
(Mit Material von afp)
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