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Kroatien-Urlaub: Dubrovnik schränkt ab 2026 Zugang zu Stadtmauern ein

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Wer auf diesen Stadtmauern laufen will, muss sich künftig um Tickets kümmern.Bild: daniel scharinger / imago images
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Kroatien-Urlaub: Dubrovnik plant neue Maßnahmen gegen Overtourism

Dubrovnik hat durch die Erfolgsserie "Game of Thrones" schon vor Jahren größere Bekanntheit erlangt. Mittlerweile wird es oft als Beispiel für ausufernden Overtourism angeführt. Doch dagegen will die Stadt etwas unternehmen – und plant neue Maßnahmen.
02.09.2025, 14:4402.09.2025, 15:02
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Der Hype um "Game of Thrones" liegt schon mehrere Jahre zurück. Aber in Dubrovnik, wo ein Teil der Erfolgsserie gedreht wurde, hat der Ansturm von Serien-Fans und anderen Tourist:innen immer noch nicht nachgelassen. Die Stadt an der kroatischen Adria begrüßt jedes Jahr mehr als eine Million Besucher:innen. Viele wollen die historische Altstadt mit eigenen Augen sehen und über die Stadtmauern laufen, wo schon Tyrion und Cersei Lannister verweilten.

Der Knackpunkt: In Dubrovnik leben gerade mal etwas mehr als 40.000 Menschen. Die Stadt ist nicht dafür ausgelegt, dass sich täglich Zehntausende Menschen durch die engen Gassen drängen. Die Lebensqualität der Einheimischen verschlechterte sich in den vergangenen Jahren deutlich, viele zogen aus der Altstadt weg, da Wohnungen in lukrative Ferienunterkünfte umgewandelt wurden.

Zusätzlich litt die Bausubstanz der historischen Straßen und Gebäude unter den Menschenmassen. Deswegen hat die Stadt bereits versucht, den Overtourism einzudämmen, zum Beispiel durch die Begrenzung von Kreuzfahrtschiffen, die pro Tag am Hafen anlegen dürfen sowie die Einführung eine Mindestanlegezeit.

Zusätzlich überwachen Kameras an den Stadttoren die Anzahl der einströmenden Besucher:innen. Dadurch soll eine Überfüllung der Altstadt verhindert werden. Bei zu großen Ansturm können Behörden den Zugang nämlich einschränken.

Dubrovnik will Zugang zu berühmten Stadtmauern einschränken

Doch diese Maßnahmen scheinen nicht ausgereicht haben, um den Massentourismus wieder in den Griff zu bekommen. Denn nun hat der Bürgermeister von Dubrovnik weitere Pläne angekündigt. Gegenüber "Independent" erklärt Mato Frankovic, dass ab 2026 der Zugang zu den Stadtmauern eingeschränkt werden soll.

"Es wird eine festgelegte Anzahl von Menschen geben, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der Stadtmauer aufhalten können", erklärt Frankovic. Demnach muss man ab dem kommenden Jahr für einen Besuch ein Datum mit konkreter Uhrzeit vorab reservieren.

"Wir möchten eine höhere Servicequalität erreichen und das bestmögliche Erlebnis bieten", betont der Bürgermeister. Deswegen will die Stadt auch weitere Maßnahmen ergreifen.

Auch Veränderungen in der Altstadt geplant

In der Altstadt soll etwa die Anzahl der Wohnungen, Restaurants, Cafés und Souvenirläden überprüft werden, um eine "nachhaltige Zahl" zu erreichen. Einige der Wohnungen sollen wohl nicht mehr als Ferienunterkünfte dienen. "Wir wollen tatsächlich mehr Einwohner in der Altstadt haben", erklärt Frankovic.

Man wolle Häuser in der Altstadt kaufen, sie restaurieren und im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen an junge Familien abgeben, und zwar "zu einem sehr geringen monatlichen Mietpreis". Ein ehemaliger Palast solle zudem als Schule genutzt werden, um die Stadtgemeinschaft wieder aufzubauen.

Zuletzt soll auch die Anzahl der anlegenden Kreuzfahrtschiffe auf zwei pro Tag beschränkt werden. Und die sollen gemäß den Plänen des Bürgermeisters dann auch mindestens acht Stunden bleiben. Dadurch hofft er, dass sich die Besucher:innen besser in der Stadt verteilen, weil sie mehr Zeit haben, um Ausflüge zu machen.

"Im Jahr 2017 blieben die Kreuzfahrtschiffe normalerweise nur vier Stunden. Die Leute rannten einfach in die Stadt, machten ein Foto und fuhren wieder weg", erklärt Frankovic gegenüber "Independent". Genau solche Szenen sollen in Dubrovnik bald der Vergangenheit angehören. Das soll auch den Besucher:innen zugutekommen.

"Touristen wollen nicht mehr in überfüllten Städten sein", meint Frankovic. Städte, die nichts gegen Overtourism unternähmen, würden nach und nach an den Rand des Tourismus gedrängt werden. Für ihn ist deshalb klar: "Städte, die sich auf nachhaltigen Tourismus vorbereiten, werden Vorreiter sein". Und Dubrovnik will einer davon sein.

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