In Kroatien Urlaub zu machen ist beliebt wie eh und je. Die Steinstrände an der Adriaküste locken mit ihrem klaren Wasser genau so viele Tourist:innen an wie die historischen Städte Dubrovnik, Split und Zagreb. In dem südeuropäischen Land kann man Kultururlaub machen, feiern gehen, aber auch entspannt am Strand liegen und gar nichts tun.
Mit der Einführung des Euros in diesem Jahr ist Kroatien für viele Europäer:innen noch attraktiver geworden. Zudem hat auch das Ende der Corona-Pandemie den Tourismus-Boom noch weiter angekurbelt. All diese Entwicklungen hatten viele Betreiber:innen von Hotels und Ferienunterkünften im Land dazu verleitet, die Preise in dieser Saison gehörig anzuziehen. In den vergangenen Tagen hat sich jetzt jedoch eine Wende vollzogen.
Denn inzwischen sind auf Plattformen wie Booking.com und Airbnb Preissenkungen von 10 bis 40 Prozent zu verzeichnen. Das hat eine Analyse des österreichischen Portals "Kosmo" ergeben, für die die Preise der vergangenen zehn Tagen untersucht wurden. Der Grund für die Preissenkungen: Viele Unterkünfte waren zuletzt bei weitem nicht ausgelastet.
Bereits zu Beginn des Sommers hatten vor allem teure Unterkünfte mit Pools Probleme, Vollauslastung zu erreichen. Das hatte zur Folge, dass sie ihre Preise in Last-Minute-Aktionen um bis zu 50 Prozent reduziert haben. Als das von anderen bemerkt wurde, zog es eine Welle an Stornierungen nach sich. Die Gäste dürften gehofft haben, anderweitig ein unerwartetes Schnäppchen zu schießen.
Die jüngsten Preisnachlässe wurden trotz einer leicht verbesserten Buchungssituation im Juli angeboten. Betroffen von den Preisschwankungen der vergangenen Wochen ist auch Igor Popović, Mitinhaber der Agentur Adriagate, die 12.000 Wohnungen entlang der Adriaküste verwaltet. Er warnt gegenüber "Kosmo": "Am Ende der Saison muss jeder genau überlegen, ob er weiterhin so agieren will, als gäbe es keinen nächsten Sommer."
Zudem berichtet das Portal von einem Stornierungstrend bei Vorausbuchungen, die eine kostenlose Stornierung bis zu einer gewissen Anzahl von Tagen vor dem geplanten Aufenthalt erlauben. Immer mehr Menschen ändern demnach im letzten Moment ihre Pläne. Vor allem Privatunterkünfte sind dabei die großen Verlierer, weil sie mit den Folgen der Stornierungen oft weniger gut umgehen können wie große Hotels.