Der Wunsch vieler Menschen, möglichst lange möglichst jung auszusehen, hat in den vergangenen Jahren viele skurrile Trends hervorgebracht. Beim "Vampir Lifting" lässt man sich beispielsweise aufbereitetes Eigenblut injizieren.
Manche Menschen unterziehen sich einer Kyrotherapie, bei der der Körper extrem niedrigen Temperaturen ausgesetzt wird, um den Stoffwechsel zu fördern und die Haut straffer aussehen zu lassen. Andere nutzen Kosmetika, in denen Schlangengift oder Schneckenschleim enthalten sind.
Das sind mitunter ganz schön aufwendige Prozeduren, um ein paar Falten weniger im Gesicht zu haben. Ein neuer Bericht hat nun ein anderen, ganz natürlichen Weg aufgezeigt, um länger jung zu bleiben: einfach mehr reisen.
Das behauptet zumindest ein Forschungsteam der Edith Cowan University (ECU) in Australien wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. "Altern ist ein Prozess, der unumkehrbar ist. Man kann ihn zwar nicht stoppen, aber verlangsamen", erklärt die Doktorandin Fangli Hu.
Durch positive Reiseerfahrungen könne das physische und mentale Wohlbefinden gestärkt werden, insbesondere durch neue Umgebungen, körperliche Aktivitäten und soziale Interaktionen. Wellness- und Yoga-Tourismus sind laut Hu entsprechende Beispiele dafür.
Aktivitäten wie Wandern, klettern oder laufen in neuen Umgebungen würden demnach körperliche Stressreaktionen auslösen und den Stoffwechsel anregen. Und das wiederum könne das Immunsystem stärken.
Darüber hinaus erklärt die Wissenschaftlerin: "Es können Hormone freigesetzt werden, die die Reparatur und Regeneration des Gewebes fördern und die Funktion des Selbstheilungssystems unterstützen."
Wer es im Urlaub eher gemächlich angehen lässt, kann laut Hu trotzdem positive Effekte erwarten: Erholung trage dazu bei, chronischen Stress zu lindern sowie Verspannungen in den Muskeln und Gelenken zu lockern. Außerdem helfe es dabei den Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten.
Klar ist aber auch: Reisen hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen. Hu verweist zum Beispiel auf Infektionskrankheiten, Unfälle, Verletzungen, Gewalt oder Nahrungsmittel- und Wasserknappheit.
Wer im nächsten Urlaub also einmal quer durch die Sahara laufen oder den Mount Everest besteigen will, muss wohl damit rechnen, dass er oder sie danach ein bisschen älter aussieht. Zur Not kann man aber dann ja immer noch auf auf solche "Wundermittel" wie Schneckenschleim-Cremes zurückgreifen.