Nord- und Ostsee gelten nicht nur im Sommer bei vielen als absolute Wohlfühlorte. Selbst wenn der Herbst Einzug hält und der Strandkorb nicht mehr für die optimale Ausrichtung zur Sonne, sondern als Wind- beziehungsweise Sturmschutz gebraucht wird, zieht es viele an die Küsten Deutschlands.
Noch vor wärmeren Vertretern und Urlaub-Hotspots wie Mallorca, sind Nord- und Ostsee daher auch seit Jahren Spitzenreiter unter den Lieblingsurlaubszielen der Deutschen. Hier lassen zwar Sonne und tropisches Urlaubsfeeling zumeist auf sich warten. Dafür fallen zumindest die aktuell weiter steigenden Flugpreise weg, in den meisten Fällen sind die Anreisekosten vergleichsweise gering. Doch billig ist Urlaub vor allem an der Nordsee bei Weitem nicht.
Aktuell steht hier nun zum wiederholten Male die Kurtaxe im Fokus. Anstatt einer Gebühr für Liegen und den Strandbesuch per se wie im Ausland zahlen Gäste von deutschen Badeorten seit Jahren einen festen Betrag pro Übernachtung. Genau hier drehen jetzt einige Urlaubsorte an der Nordsee aber an der Preisschraube.
So hat kürzlich unter anderem der Tourismus- und Finanzausschuss von St. Peter-Ording eine Erhöhung der Kurabgabe ab 2025 beschlossen.
Konkret werden hier künftig in der Hauptsaison vier statt bisher drei Euro fällig. In der Nebensaison werden indes drei statt bisher zwei Euro fällig – umgerechnet entspricht letzteres einer Steigerung von 50 Prozent.
"Der Gästebeitrag war sehr viele Jahre unverändert und wurde zuletzt 2007 leicht erhöht", unterstreicht die Tourismus-Direktorin der Gemeinde, Katharina Schirmbeck. Die aktuelle Anpassung sei aufgrund gestiegener und weiterhin steigender Kosten für den Urlaubsort unabdinglich.
Die Kurtaxe wird hier im Detail für die Strandreinigung, die Rettungsschwimmer:innen vor Ort sowie kostenlose Veranstaltungen der Gemeinde eingesetzt. Auch die Instandhaltung der Promenade sowie der Betrieb der Therme werden durch die Kurtaxe finanziert.
Insgesamt erhofft sich St. Peter-Ording durch die Erhöhung laut "Bild"-Zeitung Gesamteinnahmen in Höhe von sechs Millionen Euro. Jedes Jahr kommen mehr als zwei Millionen Gäste in den Urlaubsort in Schleswig-Holstein.
Durch die Anpassung der Kurtaxe ist der Ort nun auf den ersten Blick sogar teurer als die "Luxus"-Insel Sylt. Hier wird je nach Gemeinde eine Kurtaxe zwischen 3,30 Euro und 3,70 Euro fällig.
Wer im Urlaub etwas Kleingeld sparen möchte, ist aber nach wie vor an der Ostsee besser beraten. Mit etwas mehr als 3 Euro nimmt hier selbst Rügen als größte Insel noch weniger als viele Orte an der Nordsee. Kleinere Urlaubsorte sind sogar noch günstiger: In Zingst zahlen Besucher:innen 2,30 Euro in der Hauptsaison, auf der Insel Poel 2,50 Euro.