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Flughafen Schiphol in Amsterdam sperrt Landebahn täglich – Gefahr droht

ARCHIV - 02.03.2016, Niederlande, Amsterdam: Blick auf den Kontrollturm am Flughafen Schiphol. Die niederl
Bei diesem Wetter droht wohl keine Blendung beim Anflug.Bild: ANP via epa / Lex Van Lieshout
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Urlaub in Amsterdam: Flughafen sperrt Landebahn täglich für zwei Stunden

06.03.2025, 13:3306.03.2025, 13:33
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36.000 Starts und Landungen zählt der Flughafen Schiphol in Amsterdam pro Monat. Knapp fünf Millionen Passagiere wurden so allein im Januar 2025 transportiert, es macht ihn zu einem der größten Flughäfen der Welt.

Allerdings droht an diesem Flughafen ein hohes Risiko bei einem Anflug zwischen 10 Uhr und 12 Uhr. Deswegen haben die Behörden einen drastischen Schritt für mehr Sicherheit unternommen.

Amsterdam Schiphol schließt Landebahn wegen Solarpark

Am Vormittag darf eine der Landebahnen, die sogenannte "Polderbaan", nun nicht mehr angeflogen werden, wenn es vorher in der Kabine hieß "wir erreichen Amsterdam bei purem Sonnenschein". Denn dann reflektieren die Sonnenstrahlen von Solarpaneelen eines Solarparks, der sich in der Nähe Landebahn befindet, und die Pilot:innen werden bei ihrem Landeanflug geblendet.

Die schlechten Sehverhältnisse machen einen Anflug auf die Flugbahn sehr gefährlich. Daher greift der niederländische Zusammenschluss der Luftfahrtbranche für sichere Luftfahrt (Integral Safety Management System ISMS) nun durch: Man sehe sich "gezwungen, diese Maßnahme zu ergreifen, um die Sicherheit des Flugverkehrs zu gewährleisten", schreibt "Focus".

Der Solarpark war ursprünglich eine Initiative von vier Landwirten, die sich durch die Installation einen höheren Gewinn erhofften. 40.000 Haushalte können so mittlerweile ganzjährig mit Strom versorgt werden.

Tonaufnahmen offenbaren laut "NH Nieuws" schockierende Gespräche zwischen den Angestellten des Kommando-Towers und den Cockpits verschiedener Flugzeuge im Landeanflug.

Einer kommentiert: "Es ist bizarr, wir können nichts sehen, weil die Solarpaneele die Sonne reflektieren". Glücklicherweise landete der Flieger trotzdem sicher. Ein weiterer Pilot gesteht: "Das Licht ist als würdest du in den Spiegel schauen. Weißt du, man kann nicht mal die Landebahn von hier sehen."

Ein weiterer Pilot wird gefragt, ob er es als Sicherheitsrisiko einordnen würde. "Ja, mit Sicherheit", bestätigt er. Man würde direkt in das grelle Licht schauen müssen.

Piloten sehen nichts – "nutzt einfach Sonnenbrillen"

Ein Cockpit wird beim Landeanflug bereits gewarnt. "Sie haben bereits ermittelt, ob wir etwas wegen der Solarpaneele machen können", erklärt der Tower, "aber es ist außer Reichweite für Schiphols Genehmigungen, es ist also eine schwierige Situation". "Okay", antwortet der Pilot der KLM-Maschine, "uns wird es schon gut gehen." "Nutzt einfach Sonnenbrillen", gibt der Tower noch als Tipp mit.

Die vorübergehende Lösung ist also aufgrund der gefährlichen Situationen unausweichlich: Landende Flugzeuge müssen auf die anderen Bahnen ausweichen, mit den Namen "Zwanenburgbaan" und "Buitenverdertbaan". Da die Flugzeuge eine andere Route nutzen müssen, um diese Landebahnen anzufliegen, wird es auch Auswirkungen für die Anwohner:innen rund um den Flughafen Schiphol geben.

Gemeinde arbeitet mit Beteiligten an Lösung

Die zuständige Gemeinde Haarlemmermeer wurde bereits vorab über die Installation von Solarpaneelen in der Nähe des Flughafens gewarnt: Um die Flugsicherheit nicht zu gefährden, sei Spezialglas notwendig, das Sonnenlicht absorbiere und nicht reflektiere.

Diese Regelung gilt nun bis mindestens zum 23. März. Ob vorher eine Aufhebung des Flugverbots ermöglicht wird, liegt wohl auch an der Bereitschaft der zuständigen Gemeinde, eine passende und diesmal sichere Lösung zu finden.

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