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Urlaub in Südtirol: Kostenloser Nahverkehrs für Touristen vor dem Aus?

In Südtirol fordern Einheimische eine Touri-Finanzierung der öffentlichen Verkehrsmittel.
In Südtirol fordern Einheimische eine Touri-Finanzierung der öffentlichen Verkehrsmittel.Bild: instagram / maketouristspay
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Protest in Südtirol: Touristen sollen Einheimischen die Öffis zahlen

05.03.2025, 14:0805.03.2025, 14:08
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Wer als Tourist:in nach Südtirol kommt, hat aktuell noch einen netten Bonus: bereits ab einer Übernachtung stellen viele Unterkünfte den sogenannten "Südtirol Guest Pass" kostenlos zur Verfügung.

Mit dieser Karte können Tourist:innen in ganz Südtirol alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Dazu gehören auch die Seilbahn, Regionalzüge, Nahverkehrsbusse und die Trambahn. Wobei kostenlos hier auch nicht ganz stimmt: Eine Gebühr von 70 Cent pro Übernachtung und Gast ist in dem Preis für die Unterkunft bereits eingerechnet.

Südtirol: Einwohner fordern 2 Euro Pauschale pro Gast und Nacht

Einheimische zahlen für den regulären Südtirol Pass hingegen gestaffelt Geld – je nachdem, wie viel sie den Pass nutzen und wie viele Kilometer sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Ab diesem Sommer soll der Pass für Einheimische aber auch mit Festpreis erhältlich sein. Er kostet dann entweder 250 Euro jährlich oder 39 Euro monatlich, berichtet das lokale Medium "Rai News".

Gegen diese preislichen Unterschiede für Tourist:innen und Einheimische gibt es nun Protest. Eine Gruppe mit dem Namen "Make Tourists Pay for Free Öffis" demonstriert dafür, dass die Pauschale von 70 Cent für Tourist:innen angehoben wird. Das hiermit eingenommene Geld soll dazu verwendet werden, die Verkehrskosten der Einheimischen zu decken und den Nahverkehr somit für sie kostenlos zu machen.

Die Abgabe soll abhängig von der Hotelkategorie der Touristen erhoben werden. "Mit unserem Vorschlag wären es zwei Euro pro Tourist und Nacht", zitiert "Rai News" die Initiatorin Julia Weissteiner. Für Besucher:innen von Luxushotels soll es noch etwas mehr sein.

Befürworter:innen argumentieren, dass Tourist:innen bereits stark vergünstigte Fahrpreise nutzen. Außerdem falle bei generell kostenlosen Öffis das teure Ticketing-System weg.

Hotelier in Südtirol spricht sich gegen Erhöhung aus

Der Hotelier und langjährige Brixner Toursimusfunktionär Markus Huber lehnt die Forderung ab, der Tourismus sollte den öffentlichen Verkehr stärker mitfinanzieren, heißt es bei "Rai News". Bereits jetzt würden die Gäste, egal ob sie öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder nicht, über die Gästekarte den öffentlichen Verkehr mitfinanzieren.

Eine Erhöhung dieses Beitrags von derzeit 70 Cent auf durchschnittlich 2 Euro pro Nacht und Gast sei eine Zumutung, findet der Hotelier. Die Tourismuswirtschaft trage bereits über die Steuern zum Allgemeinwohl bei und die Tourismusabgabe komme auch nicht mehr nur dem Tourismus zugute, meint Huber:

"Man zahlt eine Ortstaxe, davon wird ein Teil schon abgezwackt für die Gemeinden. Auch die IDM [Agentur, die Südtirol als Marke etabliert, Anm. d. Red.] wird finanziert, wobei ursprünglich vorgesehen war, dass das Geld in den Tourismusvereinen vor Ort bleibt, ich weiß nicht, wo das enden soll."

In Luxemburg entschied man sich übrigens im Jahr 2020, einen komplett kostenlosen öffentlichen Nahverkehr für alle zur Verfügung zu stellen. Als erstes Land der Welt bietet man Einheimischen wie Tourist:innen an, kostenlos und ohne Ticket Bus und Bahn fahren.

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