Mallorca-Urlaub: Bürgermeister stellt neue harte Regeln für Touristen vor
Malle, Malotze, das 17. Bundesland: Dass die Baleareninsel in Deutschland so viele Spitznamen hat, kommt nicht von ungefähr. Millionen Besucher:innen aus aller Welt, aber vor allem aus Deutschland, strömen jährlich nach Mallorca, um dort Sonne, Meer und in vielen Fällen auch eine ausgiebige Partyzeit zu genießen.
Doch der Preis für den seit Jahren wachsenden Besucherandrang ist hoch: Lärm, Müll, steigende Mieten und fehlender Wohnraum belasten nicht erst seit gestern das Verhältnis zwischen Einheimischen und Tourist:innen.
Mit Alkoholbeschränkungen und einer konkreten Kleidungsordnung versuchte die Regionalregierung bereits in der Vergangenheit, die Wogen zu glätten. Doch jetzt hat sich Mallorca eine Reihe neuer Regeln für den Tourismus ausgedacht.
Mallorca plant Verbot von Ferienwohnungen
Der Bürgermeister von Palma, Jaime Martínez, verkündete am Dienstag, dass in der Inselhauptstadt künftig keine neuen Ferienwohnungen mehr entstehen dürfen. Wie die "Mallorca-Zeitung" berichtet, wird die Vergabe neuer Lizenzen komplett ausgesetzt. Nur mit einem entsprechenden Dokument dürfen Appartements offiziell an Tourist:innen vermietet werden.
Berichten zufolge gelten bereits jetzt 40 Prozent aller vermieteten Ferienwohnungen auf Mallorca als illegal. Bürger:innen sind dazu aufgerufen, entsprechende Unterkünfte über eine Hotline zu melden. Für Einheimische sind die Vermietungen auch ein großes Problem, weil so die gewöhnlichen Mietpreise in die Höhe getrieben werden und Verträge teils sehr knapp befristet sind.
Um die Probleme auf dem Wohnungsmarkt zu entschärfen, will man in Palma nun auch bestehende Lizenzen für Ferienwohnungen reduzieren. Wird eine Unterkunft abgemeldet, steht ihre Lizenz nicht mehr zum Verkauf, sondern wird vollständig eingezogen.
Palma geht mit neuen Regelungen gegen Massentourismus vor
Das Verbot für neue Ferienwohnungen soll der Regierung zufolge "so bald wie möglich" für das gesamte Stadtgebiet in Kraft treten. Dafür ist die Änderung eines entsprechenden Gesetzes nötig. Bereits vor Kurzem hatte die Stadt ein Verbot vorangetrieben, das die Vermietung von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern vollständig untersagt.
Parallel zum geplanten Lizenzverbot will man in Palma außerdem das Angebot an Hostels einschränken. Auch hier hatte die Regierung bereits dafür gesorgt, dass keine neuen Hostels mehr gebaut werden dürfen. Laut Bürgermeister Martínez soll nun aber auch geprüft werden, inwiefern bestehende Hotels wirklich die angedachte Funktion erfüllen. Viel zu häufig sind diese demnach "Jugendherbergen im Namen, aber Billighotels in der Praxis".
Seit dem Regierungswechsel auf Mallorca vor gut zwei Jahren setzen die Verantwortlichen nach und nach neue Einschränkungen um, die dem Massentourismus etwas entgegensetzen sollen. Berichten zufolge denkt man in Palma nun etwa auch über ein vollständiges Verbot der beliebten Partyboote nach.