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Urlaub in Tunesien: Touristen erleben Hotel-Horror – Anbieter reagiert

Bildnummer: 52698483 Datum: 12.08.2007 Copyright: imago/imagebroker
Urlauber am Strand der Oase Zarzis auf Djerba in Tunesien , Landschaft , Personen , Highlight; 2007, Djerba, Tunesien, Mittelmeer,  ...
Der Strand von Djerba sieht teilweise paradiesisch aus.mago images / imago stock&people
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Urlaub: Frauen erleben Hotel-Horror in Tunesien – Anbieter reagiert

Das richtige Urlaubsland und den richtigen Ort für seine Bedürfnisse zu finden, ist schon schwierig genug. Doch ein riesiger Stolperstein ist für viele nach wie vor auch das richtige Hotel. Manche Mängel überraschen einen vor Ort – es lohnt sich aber auch ein Blick in die Bewertungen, wie ein aktuelles Beispiel zeigt.
13.10.2025, 16:4213.10.2025, 16:42

Urlaub ist eine Zeit, die sich viele als perfekt vorstellen. Morgens wacht man zu Meeresrauschen auf, den Tag beginnt man mit einem Kaffee auf dem Balkon, abends schläft man wiederum in einem gemütlichen Bett ein und dazwischen wird bei idealen Bedingungen am Strand und im Wasser entspannt. Die Unterkunft? Natürlich genauso paradiesisch wie die Umgebung.

Doch genau hier holt einen die Realität oft ein: Das "Meerblick-Zimmer" ist schmutziger als der Ozean, die Klimaanlage klingt wie ein startender Jet und richtig sauber sieht das hier auch alles nicht aus. Was auf den Fotos wie ein Traum erscheint, kann sich schnell als Albtraum entpuppen.

Diese Erfahrung haben nun leider auch zwei Urlauberinnen in Tunesien gemacht. Sie erlebten dort teils nervige, teils eklige Konditionen – was auch den Reiseanbieter zum Reagieren bewog.

Urlaub in Tunesien: Ewig warten am Flughafen, im Hotel defekte Tür

Manchmal beginnt eine Reise direkt mit einem Schock, in dieser Geschichte wohl eher mit einem Hitze-Schock: Statt im gebuchten Express-Transfer standen zwei Schweizerinnen, Mutter und Tochter, nach der Landung auf der tunesischen Insel Djerba erst einmal 45 Minuten in der prallen Sonne – ohne Wasser. Ihr Fahrer? Fehlanzeige.

Die beiden Frauen aus Genf hatten sich laut dem Portal "20min" für drei Nächte ein Vier-Sterne-Hotel ausgesucht und dafür 1100 Franken, umgerechnet 1180 Euro, bezahlt. Doch schon der Empfang auf Djerba ließ die beiden demnach erahnen, dass die kommenden Tage vielleicht doch nicht so traumhaft werden könnten.

Nach der Ankunft im Hotel ging es demnach direkt weiter mit den Turbulenzen. Die Klimaanlage im Zimmer funktionierte nicht, "obwohl wir extra bezahlt hatten", wie eine der Frauen gegenüber "20min" erzählt. Damit nicht genug: "Eines Abends ging dann sogar die Tür unserer Zimmer nicht mehr zu", fährt sie fort.

Die Essenssituation sei ebenfalls ein Desaster gewesen: Gäste hätten teils eine halbe Stunde anstehen müssen, um sich an einem Buffet zu bedienen. Dieses habe jedoch aus kaum mehr bestanden als "Reis, aufgewärmten Nudeln und manchmal Pizza, wenn der Ofen lief".

Es sei "nichts" nachgefüllt worden, was zusätzlich zu viel Drängelei an dem ohnehin schon kleinen Buffet führte. Obendrein: "Für 500 Personen gab es nur eine Kaffeemaschine", beschwert sich eine der beiden über die chaotischen Zustände.

Also beschwerten sie sich – erst mit mäßigem Erfolg, doch nachträglich wurde reagiert.

Touristen bekommen 300 Franken zurück: Reiseanbieter reagiert

Denn als sie zunächst die Zustände am Buffet beanstandeten, bekamen sie lediglich die lapidare Antwort, es seien eben zu viele Gäste da.

Doch damit nicht genug: Ein Kellner sorgte für einen besonders skurrilen Moment, als er neben einer der beiden Frauen stehen blieb und kurzerhand seine eigene Nummer in ihr entsperrtes Handy eintippte. "Das war wohl die sympathischste Szene des ganzen Aufenthalts", kommentiert sie die durchaus als übergriffig empfindbare Aktion trocken.

Andere Gäste haben bezüglich des Hotels weniger Humor: Laut "20min" klagten Reisende auf Bewertungsplattformen über verdreckte Zimmer in dem Hotel, zudem über Kakerlaken und Magenprobleme nach dem Aufenthalt. Eine Userin schrieb dem Portal zufolge: "Ich arbeite im Reisebüro und habe noch nie ein Hotel in so einem Zustand gesehen."

Doch zumindest im Fall der beiden Schweizerinnen endet die Reise im Nachhinein mit etwas Positivem: Sie erhalten vom Reiseanbieter Hotelplan, über den die Frauen gebucht hatten, einen Gutschein über 300 Franken als Entschädigung.

Natürlich bleibt bei den beiden die Enttäuschung, sie hätten sich "eine bessere Betreuung gewünscht". Hotelplan teilte jedoch immerhin mit, dass das betroffene Hotel inzwischen aus dem Katalog entfernt wurde. Eine Mitarbeiterin werde vor Ort die versprochenen Verbesserungen überprüfen – ob das reicht, um das Vertrauen der Gäste zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten.

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