München steht vor zwei turbulenten Wochen. Dort findet vom 16. September bis zum 3. Oktober nicht nur das Oktoberfest statt. Parallel zum größten Volksfest der Welt kommen noch mehr Mega-Events auf die bayerische Landeshauptstadt zu.
Der FC Bayern München trägt etwa zwei Heimspiele in der Allianz-Arena aus, darunter der Champions-League-Auftakt gegen den englischen Spitzenklub Manchester United. Außerdem tritt Schlagerstar Helene Fischer in der Münchner Olympiahalle auf und gibt dort im Zeitraum vom 26. September bis zum 1. Oktober ganze fünf Konzerte.
Zusätzlich zu den rund sechs Millionen Oktoberfest-Besucher:innen kommen also noch weitere Millionen Menschen wegen der Fußballspiele und der Konzerte in die Stadt. In den nächsten zwei Wochen wird die Stadt – die ohnehin das ganze Jahr über viele Tourist:innen anzieht – also sprichwörtlich aus allen Nähten platzen.
Viele der Besucher:innen planen dafür keine Tagestrips, sondern wollen auch über Nacht bleiben. Kaum ist die internationale Auto- und Mobilitätsmesse IAA in München überstanden, werden also schon bald die nächsten Menschenmassen in die Stadt drängen.
Für die Hotelbetreiber:innen in München ist all das ein Segen. Viele der Unterkünfte sind auf Wochen ausgebucht, die Zimmerpreise schießen durch die Decke.
Schon Ende August hatte das Vergleichsportal Check24 vermeldet, dass die Hotelpreise in München um bis zu 348 Prozent gestiegen sind. Wie die Expert:innen ermittelt haben, kostet eine Übernachtung am letzten Oktoberfestwochenende durchschnittlich 377 Euro. Das mache "28 Prozent mehr als im hohen Septemberdurchschnitt", meldet Check24.
Im August lag der Preis für ein Hotelzimmer in München noch bei durchschnittlich 157 Euro. Wer rechtzeitig ein Zimmer für die Wiesn-Zeit gebucht hat, konnte zwar noch etwas sparen, doch inzwischen gibt es für Alleinreisende kaum noch Zimmer für unter 200 Euro pro Nacht.
Auch Hotels, die sich an ein preisbewussteres Publikum wenden, sind in München aktuell sehr teuer. Laut gängigen Vergleichsportalen wie "trivago" und "booking" kostet eine Übernachtung im Ibis in der Nähe des Hauptbahnhofs aktuell 319 Euro, im Holiday Inn am Rosenheimer Platz zahlt man sogar 386 Euro für das kommende Wochenende. Gleiches gilt für Übernachtungen bei Motel One: Zwischen 199 und 229 Euro pro Nacht muss man für ein Zimmer zahlen, das sonst 69 Euro kostet.
Bei noch gehobeneren Einrichtungen wie dem Hotel Vier Jahreszeiten dürften die Preise für normal verdienende Menschen absolut unerreichbar sein (760 Euro pro Nacht). Auch das Sofitel Munich Bayerpost verlangt 750 Euro, das Roomers Munich 736 Euro.
Selbst Privatunterkünfte bei Airbnb sind während des Oktoberfests in München kaum für unter 100 Euro pro Nacht zu haben. So kostet eine Einzimmerwohnung in der Maxvorstadt 210 Euro pro Nacht, in Au-Haidhausen zahlt man für eine wenig luxuriöse Unterkunft mit Doppelbett 281 Euro pro Nacht. Bei vielen Inseraten weisen die Gastgeber:innen fast schon entschuldigend auf die besonderen Umstände durch das Oktoberfest hin.
Für das zweite Wiesn-Wochenende (22. bis 24. September) kostet die günstigste Einzelunterkunft bei Airbnb 116 Euro pro Nacht, die teuerste – mit allerdings vier Betten – 929 Euro. Wer für diesen Zeitpunkt ein Hotelzimmer buchen möchte, der zahlt mindestens 198 Euro pro Nacht.
Dennoch: Wer bereit ist, auf Komfort zu verzichten, kann auch während des Oktoberfests etwas Geld sparen. Diverse Unternehmen bieten für diese Zeit auch Camping auf Zeltplätzen in der Nähe des Festgeländes an. Eine Übernachtung im Zelt ist hier schon für 40 Euro pro Nacht zu haben. Auch wer sich eine Wohnung oder ein Hotelzimmer etwas außerhalb von München nimmt, zum Beispiel in Dachau oder dem an die S-Bahn angebundenen Münchner Stadtteil Feldmoching, kann Geld sparen.