Wer nach einem Urlaubsziel sucht, für den ist Frankreich ein attraktives Ziel. Das Nachbarland Deutschlands bietet gutes Essen, eine idyllische Landschaft und wunderschöne Strände. Allerdings kommt es aktuell zu rätselhaften Vorfällen im Westen des Landes.
So machte kürzlich ein Paar bei einem Strandspaziergang eine beunruhigende Entdeckung: Es fand eine tote Kuh am Strand. Offenbar war es nicht der erste Vorfall dieser Art. Die Funde versetzen die gesamte Urlaubsregion in Aufruhr. Grund dafür sind die mysteriösen Umstände.
Eine Frau namens Roseline und ihr Mann unternahmen bereits am 10. Dezember eine Wanderung an der Küste von Crozon im Finistère in der Bretagne. Die Frau erzählt dem französischen Medium "France 3" von ihrem schockierenden Fund: "Wir waren am Strand von Aber in der Bucht von Douarnenez und sahen dieses gestrandete Rind, tot am Strand", schildert sie. Offenbar war das Tier angespült worden.
Das Meer an der Fundstelle ist niedrig. Das Tier – ein junger Bulle – lag im Sand. Der Kadaver war nicht zersetzt, das Tier dürfte ihrer Vermutung nach nicht lange im Wasser gelegen haben. Der erste Instinkt des Paares bestand darin, das Rathaus von Crozon zu kontaktieren, um es auf das Tier aufmerksam zu machen.
Gesagt, getan. Das Tier wurde entfernt. Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass tote Kühe gefunden wurden. Vergangenen Monat wurde in der Stadt Trégunc eine weitere an den Strand gespülte Kuh entdeckt. "An der Küste von Finistère wurden in den letzten Tagen etwa zehn gestrandete Rinder gefunden", gibt Pelagis, ein Observatorium für die marine Megafauna, an. Es bestehen Zweifel an der Herkunft dieser Tiere. Denn "mindestens zwei" von ihnen hätten keine Erkennungsmerkmale.
Didier Cadiou von der Gemeindeverwaltung erzählt von einem schrecklichen Verdacht. Als man den jüngst entdeckten Bullen vom Strand entfernte, "bemerkten wir, dass er ein Loch in seinem Ohr hatte, das den Ohrringen entsprach, die Nutztiere trugen".
Für ihn besteht kein Zweifel: "Jemand hat ihm die Schnalle abgenommen, bevor er ihn ins Wasser geworfen hat." Demnach könnte das Tier auf einem Transportboot gestorben und dann über Bord geworfen worden sein. Alles andere ist für ihn unwahrscheinlich: "Es besteht kaum eine Chance, dass dieses Rind Spaß daran hat, sein Kennzeichen zu entfernen, bevor es sich ins Wasser wirft", sagt Didier Cadiou gegenüber "France 3.
Wie die Rinder an den Strand gelangt sind, ist aktuell Gegenstand von Untersuchungen. "Normalerweise findet man Delfine oder Robben. Aber eine Kuh habe ich noch nie gesehen. Ich, die jeden Tag badet, möchte nicht auf dem Meer auf so etwas stoßen", sagte eine weitere Augenzeugin, Monique Kerbourc’h, der Zeitung "Le Telegramme".
Derzeit wollen die örtlichen Behörden die Hintergründe aufklären, auch mithilfe der Bevölkerung. Diese sollen etwaige Sichtungen melden. Mit Sorge beobachten auch Tierschutzorganisationen die Funde.
Der Viehtransport auf See läuft derzeit zwischen Europa, Afrika und dem Nahen Osten. Diese riesigen Frachtschiffe können Tausende von Rindern transportieren. Laut der Animal Welfare Foundation fahren Schiffe mit Rindern nicht täglich durch die Bretagne.
Der Rhythmus sei eher einmal pro Woche, so die Organisation. Der Transport von Nutztieren auf dem Seeweg ist noch nicht Gegenstand fortgeschrittener Untersuchungen von Tierschutzorganisationen. "Wir müssen daran arbeiten", heißt es etwa vonseiten Sea Shepherd. Der Zustand dieser Schiffe, der Mangel an Futter für die Tiere an Bord und die schlechten Lagerbedingungen für Futter und Tiere beunruhigen Tierschutz-NGOs.