Auf Island gibt es mehr als 30 aktive Vulkane. Immer wieder kommt es zu einem Ausbruch. Auch zuletzt wurde ein Vulkanausbruch immer wahrscheinlich, denn seit Ende Oktober rumort es unter der Erde. Mittlerweile wurden tausende Erdbeben gezählt. Das lässt befürchten, dass die Eruption gewaltiger wird, als zuvor. Für viele ist die entscheidende Frage nicht mehr, ob es überhaupt zum Vulkanausbruch kommt, sondern wo.
Auf Island hat man bereits reagiert. Die Stadt Grindavík mit ihren etwa 3700 Einwohner:innen wurde geräumt, denn unter ihr verläuft ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel bis zum Meer. Auch für Reisende bedeutet der drohende Vulkanausbruch eine Umstellung. Das Auswärtige Amt hat nun seine Reise- und Sicherheitshinweise aktualisiert.
Island ist mit seiner einzigartigen Natur, den Lagunen und Vulkanlandschaften, den Wasserfällen und Nationalparks bei Tourist:innen sehr beliebt. Die bekannte und auch bei deutschen Reisenden beliebte Blaue Lagune ist bereits vor einigen Tagen geschlossen worden. Die wohl bekannteste Attraktion für Tourist:innen liegt ganz in der Nähe von Grindavík.
Das Auswärtige Amt klärt über die aktuelle Lage auf Island auf. Wer trotz der Erdbeben und eines drohenden Ausbruchs Island bereist, soll den Anweisungen der lokalen Behörden Folge leisten und Verbote, Hinweisschilder und Warnungen beachten, schreibt das Auswärtige Amt in den Reisehinweisen zu Island. Das Amt rät außerdem:
Dazu verweist es auf die Merkblätter des Deutschen GeoForschungsZentrums. Das Amt informiert auch darüber, dass die Abteilung für Katastrophenschutz in Island gegebenenfalls Warnhinweise auf in betroffenen Gebieten eingeschaltete Mobiltelefone versendet.
Am Montag hat sich die Situation auf Island etwas beruhigt – seit Mitternacht habe es etwa 900 Erdbeben gegeben, die alle eine geringere Stärke als 3,0 gehabt hätten, teilte der isländische Wetterdienst mit. Zuvor waren die Erdstöße stärker gewesen. Der Geophysiker Freysteinn Sigmundsson sagte dem Sender RUV, es sei ein gutes Zeichen, dass sich die Bewegungen der Erdkruste verlangsamt hätten.
Es gebe aber Anzeichen dafür, dass immer noch Magma nachfließe, wenn auch deutlich weniger als zu Beginn. "Obwohl die sichtbaren Signale abgenommen haben, hat sich die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs überhaupt nicht verändert", sagte er. So wie es derzeit aussehe, werde eine mögliche Eruption aber wohl nicht so stark ausfallen, wie noch am Wochenende befürchtet.
Auf Island kam es bereits drei Jahre in Folge zu Vulkanausbrüchen. Die jüngsten Eruptionen, zuletzt im Juli, trafen stets unbewohntes Gebiet.
(Mit Material von dpa)