Das Wasser der Maya Bay schimmert in weichen Türkis- und Smaragdgrüntönen auf dem weißen, feinen Sand. Über der Bucht ragen steile Kalksteinfelsen empor, majestätisch, überwachsen mit dichtem Grün.
Dieses paradiesische Idyll wurde Maya Bay beinahe zum Verhängnis. Spätestens seit Leonardo DiCaprio in "The Beach" über diesen Sand streifte, wurde die kleine Bucht auf der Insel Koh Phi Phi Leh zum Sehnsuchtsort für Millionen.
Doch mit den Besucher:innen kamen die Schäden: zertrampelter Pflanzenbewuchs, abgestorbene Korallen, Müll am Meeresboden. 2018 musste Maya Bay schließen, damit sich die Natur erholen konnte.
Heute ist sie wieder zugänglich – aber mit strengen Regeln. Nur wenige Boote dürfen gleichzeitig anlegen und auch die Zahl der Besucher:innen ist pro Stunde begrenzt.
Bald wird jede einzelne Person am Eingang zusätzlich elektronisch erfasst. Wer den Fuß künftig auf den berühmten Strand setzt, wird nicht nur von der Natur empfangen, sondern auch von einer Überwachungskamera.
Ab dem 15. Oktober soll an diesem weltbekannten Ort im Hat Noppharat Thara-Mu Koh Phi Phi Nationalpark ein neues Kapitel im nachhaltigen Tourismus aufgeschlagen werden: Das Gesichtserkennungssystem soll den Strom an Besucher:innen effizienter regeln und gleichzeitig die Umwelt schützen.
Der zuständige Parkchef Saengsuree Songthong kündigte an, dass Maya Bay damit zu einem von elf Pilotstandorten in sechs thailändischen Meeresnationalparks wird, die auf diese digitale Lösung setzen.
Das System wird an das bestehende E-Ticketing im Nationalpark angeschlossen. Es gleicht Besucher:innen in Echtzeit mit ihren Buchungsdaten ab. Wer vorab online bucht, wird bei Ankunft automatisch durch Gesichtserkennung erkannt – inklusive spezifischer Angaben. "Das System wird zwischen thailändischen und ausländischen Staatsangehörigen sowie zwischen Erwachsenen und Kindern unterscheiden", erklärt Songthong gegenüber "Bangkok Post".
Gerade in der Hochsaison, wenn bis zu 4000 Menschen täglich Maya Bay besuchen wollen, soll so ein reibungsloser Ablauf ermöglicht werden. Lange Warteschlangen am Zugang sollen damit der Vergangenheit angehören.
Denn obwohl die Zahl der Besucher:innen während der Monsunzeit deutlich niedriger liegt – im Schnitt zwischen 1000 und 2000 täglich – bleibt der Zugang zu Maya Bay streng limitiert. Maximal 375 Menschen dürfen dann pro Stunde gleichzeitig an den Strand. Die sensiblen Ökosysteme brauchen diese Kontrolle, um sie vor ihren Belastungsgrenzen zu schützen.
Im ersten Halbjahr 2025 brachte das E-Ticket-System dem Park immerhin über 391 Millionen Baht (etwas mehr als zehn Millionen Euro) ein.
Während Maya Bay, Loh Samah Bay und Lo Go Bay vom 1. August bis zum 30. September geschlossen bleiben, um sich von der touristischen Hochsaison zu erholen, laufen die Vorbereitungen für die Einführung der neuen Technik auf Hochtouren. Die Ruhepause dient nicht nur dem Schutz der Natur, sondern auch der Sicherheit der Besucher:innen – denn die See kann in der Monsunzeit unberechenbar werden.
Wer Maya Bay in der kommenden Saison besuchen will, sollte frühzeitig reservieren. Der Zugang ist wegen der neuen Regelung nicht mehr spontan möglich – als Lehre aus früheren Fehlern.