
Teneriffas beeindruckendster Ausblick vom Aussichtspunkt Mirador de Chipeque.bild: imago images / Depositphotos
Urlaub & Freizeit
Der Mirador de Chipeque ist viral, wie kaum ein anderer Ort auf Teneriffa. Gleichzeitig ist er gefährdeter denn je, denn Touristenmassen vermüllen den beliebten Aussichtspunkt im Herzen von Teneriffas Natur.
05.05.2025, 11:3805.05.2025, 11:38
Es ist, wie so oft: Postet eine Person ein wunderschönes Video auf Social Media, das viral geht, folgen Hunderte.
Und wenn es als Belohnung einen wunderschönen Ausblick inklusive hollywoodreifem Sonnenuntergang gibt, kommen die Massen. Die Kameras und Smartphones werden gezückt und die Jagd nach dem besten Schnappschuss ist eröffnet.
Je mehr Menschen den Berg zur wunderschönen Aussichtsplattform hochfahren, desto mehr Müll landet jedoch auf dem Boden des einst so idyllischen Geheimtipps. Mittlerweile setzt die Vermüllung auf dem Boden die gesamte Region in Gefahr.
Teneriffa: Mirador de Chipeque bietet wunderschönen Ausblick
Der Mirador de Chipeque ist eigentlich ein so unscheinbarer Aussichtspunkt, dass er fast übersehen werden könnte. Zum Glück steht er in sämtlichen Reiseführern als Must-See und auch auf Tiktok und Instagram sorgt er immer wieder für virale Bilder.
Er liegt entlang der Landstraße TF-24, von dem bei Wanderern beliebten Dorf La Esperanza ist es eine etwa halbstündige Autofahrt durch die Berge.
Doch die Fahrt lohnt sich. Wer den Weg bis dorthin schafft, wird mit einem Ausblick über das Orotavatal belohnt. Der Pico del Teide ragt mächtig in der Ferne auf, der aktive Vulkan ist der höchste Berg Spaniens und der höchste Vulkan Europas.
Gelegen ist der Aussichtspunkt im größten Naturschutzgebiet der Kanarischen Inseln, Corona Forestal. Der gestiegene Hype bedroht nun aber das gesamte Ökosystem der Insel.
Denn die Menschenmassen hinterlassen auch Massen an Müll und – noch gefährlicher – Zigarettenstummel. Das Verhalten der Tourist:innen ist, im wahrsten Sinne des Wortes, brandgefährlich.
Teneriffa: Zigarettenstummel bedrohen Naturschutzgebiet
Denn der Boden bei der beliebten Aussichtsplattform ist voller pinochas, also trockenen Piniennadeln von den umstehenden Bäumen. Diese sind so trocken, dass sie innerhalb kürzester Zeit aufflammen könnten und so zu einem heftigen Brand führen könnten, der sich in Windeseile ausbreitet.
Seit letztem Jahr ist Rauchen im Großteil der wunderschönen Natur Teneriffas daher verboten. Auch am Mirador de Chipeque müssen die Kippen in der Tasche bleiben.
Die Regierung bereitet sich dennoch auf eine heftige Waldbrandsaison vor, die Risikolage sei wegen der steigenden Temperaturen und der heftigen Trockenheit weiterhin hoch. Auch Klimawandel bestärkt die Gefahr. "Wir müssen jederzeit vorbereitet sein", erklärte der kanarische Präsident Fernando Clavijo laut "Teneriffa News".
Rund 2000 Einsatzkräfte seien bereit für die Saison in diesem Jahr, bestehend aus unter anderem Feuerwehr, Polizei und Militär. Mehr als 60 Prozent seien auf die Prävention der zerstörerischen Brände ausgerichtet, dazu zählt auch das Reinigen von Wäldern und das Entfernen von trockenem Gehölz.
Ein Unfall auf Reisen kann schnell passieren. Doch Vorsicht: In beliebten Urlaubsregionen häufen sich derzeit Vorfälle, bei denen Reisende dann zur schnellen Einigung gedrängt werden. Umsicht und ein kühler Kopf zahlen sich aus.
Sommerzeit ist Urlaubszeit. Für viele bedeutet das: Rein ins Auto, rauf auf die Autobahn, ab in Richtung Italien. Während sie bei Sonnenschein durch die Toscana cruisen, sind die Glücksgefühle nicht weit und die Vorfreude auf den Urlaub steigt.