Am Samstag drehte sich beim FC Bayern praktisch alles um den Ausgleichstreffer kurz vor Schluss. Das 3:3 von RB Leipzig verhinderte, dass die Münchener im Kampf um die Meisterschaft endgültige, mathematische Gewissheit erlangten.
De facto aber dürfen die Bayern dem 34. Meistertitel der Vereinshistorie dennoch guten Gewissens entgegenblicken.
Denn Verfolger Bayer Leverkusen hat bei drei ausstehenden Spielen neun Punkte und 30 Tore Rückstand. Das ist unter normalen Umständen nicht mehr aufzuholen.
Die ganz große Partystimmung brach bei den Bayern-Stars am Samstagnachmittag trotzdem noch nicht aus. Einzig Thomas Müller gab sich trotz der rein theoretischen Verschiebung der Meisterschaftsentscheidung schon gelöst, tanzte vor der Gästekurve.
Wie klar die Situation an der Tabellenspitze für ihn ist, machte der 35-Jährige nach dem Spiel dann auch vor der Kamera vom BR deutlich.
Als ein Reporter seine Gratulation schon wieder zurücknehmen wollte, hielt Thomas Müller dagegen. "Du kannst machen, was du willst", sagte der Routinier. "Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil."
Die Bayern wüssten demnach, dass sie entgegen aller Rechenspielchen schon Meister sind. Während Thomas Müller dies weiter ausführen wollte, erblickte er Yussuf Poulsen, den Schützen des 3:3-Ausgleichstreffers.
"Da steht er, der Partycrasher", sagte der FCB-Profi grinsend. "Fängt er auf einmal das Lupfen an."
Poulsen musste selbst grinsen, trat heran und gab dem Bayern-Profi die Hand. Böses Blut gab es also keinesfalls.
Der BR versah das Video auf Instagram mit dem Titel "Wie sehr werden wir das vermissen", Thomas Müller hat schließlich nur noch zwei Spiele in der Bundesliga vor der Brust.
Esther Sedlaczek sieht es offenbar ganz genauso, teilte den Clip mit der entsprechenden Botschaft in ihrer Instagram-Story.
Dass die ARD-Moderatorin selbst ein Fan von Thomas Müller ist, ist wiederum kein Geheimnis. "Der Typ ist besonders. Ach Gott, ich würde mir wünschen, dass der noch zehn Jahre spielt", hatte sie bereits im Februar im Podcast "Copa TS" gesagt.
Zumindest in München wird dies nicht der Fall sein, Thomas Müller verlässt den FC Bayern nach der Klub-WM. Wie es für ihn weitergeht, ist noch gänzlich offen. Ein Karriereende erscheint derzeit ebenso möglich wie ein Wechsel in die USA, wo etwa LAFC großes Interesse an einer Verpflichtung haben soll.
"Wenn er irgendwann nicht mehr auf dem Platz steht, bleibt er uns hoffentlich irgendwie anders erhalten. Da bin ich mir aber auch sicher", blickte Esther Sedlaczek im Februar auf die Zukunft des Bayern-Urgesteins voraus.