Weihnachtsmarkt will kein Weihnachtsmarkt sein – weil das zu teuer ist
Weihnachtsmärkte kämpfen immer wieder mit Problemen. Von steigenden Mietkosten zu ausbleibenden Besuchern und Auflagen der Städte muss einiges beachtet werden.
Je nach Problem werden die Märkte durchaus erfinderisch und lassen sich verschiedene Lösungen einfallen – oder müssen im schlimmsten Fall absagen, wie das bei einem Hamburger Weihnachtsmarkt dieses Jahr der Fall ist.
Was ein Weihnachtsmarkt in Kolpingstadt Kerpen nun überlegt, um die steigenden Auflagen zu umgehen, dürfte jedoch eine neue Idee in Sachen Überlebensstrategie sein. Denn die Aktionsgemeinschaft Kolpingstadt Kerpen (AGK) plant den Weihnachtsmarkt offiziell nicht als Weihnachtsmarkt, sondern als "Genussmarkt" anzumelden.
Weihnachtsmarkt will wegen besserer Auflagen Genussmarkt sein
Gegenüber der "Kölnischen Rundschau" sagte der dritte Vorsitzende der AGK, René Hövel, dass die "steigenden Auflagen der Stadt Kerpen" problematisch für den Weihnachtsmarkt auf dem Stiftsplatz seien:
Würde man anstatt eines Weihnachtsmarktes einen Genussmarkt anmelden, würde weniger Fläche in Anspruch genommen und damit müssten auch nicht so viele Bereiche des Stiftsplatzes abgesperrt werden.
Und auch ein weiterer Punkt führt bei der AGK zu Unverständnis: Denn wie Hövel der "Kölnischen Rundschau" berichtet, sei auch der verkaufsoffene Sonntag, der traditionell mit dem Weihnachtsmarkt verbunden ist, nicht genehmigt worden.
"Das ist sehr schade und wir sind sehr enttäuscht", sagt er. Grund dafür sei Uneinigkeit darüber, ob ein Genussmarkt ebenso Anlass für einen verkaufsoffenen Sonntag ist wie ein Weihnachtsmarkt.
Stadt Kerpen erklärt Debatte um Auflagen
Bezüglich der Ereignisse rund um den Weihnachtsmarkt in Kolpingstadt Kerpen bat die "Kölnische Rundschau" die Stadt um eine Stellungnahme. Die Pressestelle gab dazu folgende Auskunft: "Auflagen von Märkten müssen immer individuell entsprechend den Ausführungen des Veranstaltenden in seiner erstellten Veranstaltungsbeschreibung angepasst werden."
Es sei weiterhin nicht so, dass es für Weihnachtsmärkte strengere Auflagen gebe. Viel mehr müsse beachtet werden, wie es um Rettungswege stehe, mit wie vielen Besucher:innen gerechnet werde, wie viele Aussteller angekündigt seien und ob es ein Bühnenprogramm gebe, zu dem nochmals besonders viele Menschen zu erwarten seien.
