Urlaub in Italien: Preise für Skipass sorgen für Empörung
Der Winterurlaub in Italien war lange eine bezahlbare Alternative zu den teuren Pisten in der Schweiz oder Österreich – doch das könnte bald Geschichte sein. Laut einem Bericht der italienischen Verbraucherorganisation Assoutenti steigen die Preise für Skipässe in diesem Winter um bis zu 40 Prozent im Vergleich zu 2021.
Das betrifft praktisch alle Regionen – von den Alpen und Dolomiten im Norden bis hin zu den Abruzzen im Zentrum des Landes.
Ski-Urlaub in Italien: Bis zu 86 Euro für einen Tag auf der Piste
Wer im legendären Dolomiti Superski-Gebiet fahren will, muss tief in die Tasche greifen: Ein Tag auf den zwölf miteinander verbundenen Skigebieten kostet jetzt 86 Euro – ein kleines Vermögen, wenn man als Familie unterwegs ist.
Auch im beliebten Skigebiet Roccaraso in den Abruzzen wird es teurer. Nachdem der Ort letztes Jahr durch einen Tiktok-Hype überrannt wurde, klettern dort die Preise auf 60 Euro pro Tag. Und wer gleich die ganze Saison bleiben will, muss richtig zahlen: Die Preise für Saisonpässe liegen zwischen 755 Euro (Roccaraso) und satten 1800 Euro im Aostatal.
Hohe Ski-Preise sind "völlig unbegründet und inakzeptabel"
Nicht nur die Skipässe sprengen das Budget. Auch Leihausrüstung, Hotels und Restaurants sind deutlich teurer geworden. Selbst die typische Pizza am Abend nach der Piste kostet inzwischen mehr – ein Schlag ins Gesicht für alle, die von der traditionellen settimana bianca, der italienischen Skiwoche, träumen.
"Diese Preiserhöhungen sind völlig unbegründet und inakzeptabel", sagt Gabriele Melluso, Präsident von Assoutenti gegenüber dem "Guardian". Denn die Inflation in Italien sei unter Kontrolle, und die Energiepreise, die 2022 für höhere Kosten gesorgt haben, längst wieder gesunken, führt der Präsident aus.
Laut Melluso nutzen viele Betreiber die Situation schlicht aus – und verwandeln den Wintersport langsam in ein Privileg für Reiche.
Die Folgen zeigen sich bereits: In der Saison 2024/2025 zog es eine Million weniger Italiener:innen in die Berge als im Vorjahr. Immer mehr Familien müssen ihren traditionellen Skiurlaub streichen, weil die Kosten einfach zu hoch sind.
Zur Einordnung: Trotz der Preisexplosion bleibt Italien im westeuropäischen Vergleich noch das günstigste Skiland. Wer in Frankreich, Österreich oder der Schweiz fährt, zahlt dort oft noch deutlich mehr.
