Leben
Urlaub & Freizeit

Australien-Urlaub: Attraktion simuliert Flugzeugabsturz für 17 Euro

01.12.2022, Bayern, München: Monitore sind bei einem Medientermin zur Besichtigung des Airspace Explorer-Testflugzeugs von Airbus in den Kopfstützen der Sitze der Economy Class zu sehen. Der speziell  ...
Bei diesem Anblick bekommen manche Menschen schon ein mulmiges Gefühl.Bild: dpa / Matthias Balk
Urlaub & Freizeit

Australien: Container-Park lockt mit Flugzeugabsturz-Erlebnis

19.01.2025, 12:1919.01.2025, 16:02
Mehr «Leben»

Was, wenn das Flugzeug jetzt abstürzt? Diese Frage werden sich wahrscheinlich viele schon gestellt haben, während sie in einer fliegenden Blechschüssel tausende Kilometer über dem Erdboden sitzen. Manche informieren sich sogar vorab, auf welchem Sitzplatz man bei einem Absturz die besten Überlebenschancen hat und buchen dementsprechend ihre Tickets.

Andere steigen erst gar nicht in den Flieger, weil ihre Flugangst zu groß ist. Fakt ist aber: Die Wahrscheinlichkeit bei einem Flugzeugabsturz zu sterben ist wesentlich geringer als bei einem Autounfall.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Angesichts der beiden Flugzeugabstürze in Kasachstan und Südkorea Ende vergangenen Jahres wirkt die Gefahr für einige trotzdem mehr als real. Bei den beiden Unglücken sind zusammen mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen.

Melbourne: Flugzeugabsturz als Freizeitvergnügen?

Im australischen Melbourne gibt es nun aber eine Attraktion, die mit genau diesem Szenario versucht, Besucher:innen anzulocken. Der Betreiber "Darkfield" verspricht nämlich in einem Simulator einen Flugzeugabsturz erleben (und überleben) zu können. Darüber berichtet "Reisereporter".

Demnach ist im Innern eines Frachtcontainers eine Economy-Flugzeugkabine eines Airbus 320 nachgebaut worden. Videos auf Social Media offenbaren, dass die Kabine täuschend echt aussieht. Es gibt wie in einem echten Flugzeug Sicherheitsgurte und Safety Cards, die erklären, was im Notfall zu tun ist.

Laut "Darkfield" dürfen die Besucher:innen ein 30-minütiges immersives Erlebnis erwarten; es sollen also gleichzeitig mehrere Sinne angesprochen werden. In Werbevideos ist zu sehen, wie der Raum komplett abgedunkelt ist und nur einige Bildschirme einen visuellen Anreiz geben. Darauf ist zu Beginn des Szenarios offenbar eine Flugbegleiterin zu sehen, nach einiger Zeit reißt das Video aber ab.

Absturz-Simulator nicht die einzige fragwürdige Attraktion

Das Erlebnis wird zusätzlich durch Kopfhörer verstärkt und einigen Videos auf Social Media nach zu urteilen, bewegen sich auch die Sitze in der Kabine. Ein Ticket für die immersive Erfahrung kostet umgerechnet etwa 17 Euro. Vorab sollte man sich aber wohl gut überlegen, ob man sich psychisch bereit fühlt, an solch einem potenziell verstörenden Event teilzunehmen. Die Inhaltswarnung der Veranstalter ist zumindest auf der Website sehr simpel gehalten: "Tod, Flugzeugabsturz".

Im Buchungsprozess heißt es aber etwas konkreter:

"Wenn du unter Klaustrophobie, an PTBS (Posttraumatischer Belastungsstörung) leidest oder durch Flugreisen oder Themen der Luftfahrt getriggert werden könntest, ist diese Show möglicherweise nicht für dich geeignet."

Das Event mit dem Namen "Flight" ist aber nicht das einzige fragwürdige Angebote des Veranstalters. "Darkfield" wirbt auch damit, in einem umdekorierten Container mit viktorianischem Setting eine Séance zu erleben. Unter Séance versteht man in der Regel eine Sitzung, bei der eine Gruppe von Menschen versucht, durch ein Medium mit Geistern oder Verstorbenen zu kommunizieren.

Eine weitere Container-Attraktion trägt den vielsagenden Namen "Coma". Dabei sollen die Besucher:innen allem Anschein nach ein Koma nachempfinden können, indem sie sich in die bereitgestellten Betten legen und in einen "kollektiven Traum" gleiten. Laut "Reisereporter" ist dieses Angebot aktuell allerdings nicht verfügbar.

Ganz neu ist das Freizeitangebot nicht. Auf der Website des Veranstalters "Darkside" ist zu lesen, dass die Horror-Container auch schon an anderen Orten aufgebaut wurden, unter anderem in Großbritannien und der Türkei. In Melbourne kann man noch bis zum 16. Februar Tickets kaufen; danach geht es nach Dallas in die USA.

"Urlaub" in Nordkorea: Reiseleiter betritt nach Jahren wieder das Land und warnt

Wer nach Nordkorea reist, erlebt keinen gewöhnlichen Urlaub. Tourist:innen werden rund um die Uhr von einheimischen Guides begleitet, dürfen keine Einheimischen ansprechen und ihr Hotel nachts nicht verlassen. Der Alltag, den Besucher:innen in dem am meisten abgeschotteten Land der Welt zu Gesicht bekommen, ist sorgfältig inszeniert. Wer einen Teil der Realität des Landes erfassen will, muss sehr genau hinsehen.

Zur Story