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Urlaub in Griechenland: Reise-Stopp für Mykonos und Santorini

Ansicht von Mykonos Stadt Griechisches Urlaubsziel mit ber
Wegen des traumhaft blauen Meeres ist die Insel besonders beliebt.Bild: imago images / imagebroker
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Urlaub in Griechenland: Veranstalter stellt Reisen auf Mykonos und Santorini ein

14.09.2024, 08:2414.09.2024, 08:24
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Immer häufiger stehen Reiseanbieter vor der Herausforderung, ihre Auswahl an Reisezielen anzupassen. Politische Instabilität oder wachsende Sicherheitsrisiken in einigen Regionen können etwa dazu führen, dass sie gezwungen sind, ihre Angebote dorthin zu streichen. Auch Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen machen es manchmal unmöglich, ein Ziel beizubehalten.

Natürlich verändern sich auch die Präferenzen der Reisenden selbst, was zur Änderung von angebotenen Urlaubsorten führt. Eine kleinere Rolle hat bisher eine Überlastung durch den Tourismus gespielt. Dieser ist in den vergangenen Jahren jedoch angestiegen, an zahlreichen Orten in Europa begehren Einheimische gegen die Folgen des Massentourismus auf.

Nun hat ein Reiseanbieter genau aus diesem Grund entschieden, zwei beliebte griechische Inseln im Sommer nicht mehr anzusteuern. Derart ernste Maßnahmen gegen Massentourismus wurden bisher selten getroffen.

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Mykonos und Santorini aus Angebot genommen

Der Anbieter Evaneos möchte ab 2025 nämlich die Inseln Mykonos und Santorini aus dem Angebot streichen – zumindest in den Sommermonaten. Diese Konsequenz hat das digitale Reisebüro, das auch auf Deutsch Reisen vermittelt, nach einer eigenen Erhebung gezogen.

Die Erhebung hatte zum Ziel, besonders vom Übertourismus gebeutelte Regionen und Orte herauszustellen. In einer Mitteilung zur Studie heißt es, Griechenland sei mit einer Bewertung von 4,2 von 5 "ein Reiseziel, das im Sommer besonders anfällig für Übertourismus ist".

Dazu komme ein Umstand, der "besonders auf Mykonos und Santorini zu Tage tritt: Der massive Andrang von Tourist:innen beeinträchtigt die Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung und schürt dadurch deren Zorn."

Die Folgen seien etwa immer weiter steigende Preise, zudem überfüllte Straßen und Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung. Darunter würden neben den Einheimischen natürlich auch die Urlauber:innen selbst leiden.

Probleme in Zypern und Spanien – Übersee hingegen geschützt

Aurélie Sandler, Co-CEO von Evaneos, erklärt zu der Entscheidung, die beiden griechischen Inseln aus dem Angbebot zu streichen:

"Der Übertourismus-Index hat uns in unserem Bestreben bestärkt, für bestimmte Reiseziele, die dem Übertourismus nicht mehr gewachsen sind, besondere Maßnahmen zu ergreifen. Unser Geschäftsmodell und wie wir unseren Kund:innen Reisen vermitteln wollen, soll auf nachhaltigerem Tourismus und authentischen Erfahrungen basieren."

Weder der Tourismus auf Mykonos noch auf Santorini würden in den Sommermonaten irgendeines dieser Kriterien erfüllen. Daher würden beide Inseln in der Hauptsaison künftig aus dem Angebot verschwinden.

Stark betroffen von Massentourismus sind der Studie zufolge von Juli bis August auch Spanien, Italien und Portugal. Besonders verzwickt ist die Lage demnach aber an weiteren Strand-Reisezielen, neben Griechenland etwa Zypern, Mauritius und Kroatien. Dort träfe ein hoher Anteil an Tourist:innen auf relativ kleine und "ökologisch fragile" Gebiete.

Basierend auf diesen Kriterien seien besonders vor Übertourismus geschützte Länder hingegen Kanada, die USA, Australien und Tansania.

Wegen der Abhängigkeit der griechischen Wirtschaft vom Tourismus sei laut Evaneos im Zuge der zeitweisen Streichung der beiden Inseln eine Strategie ausgearbeitet worden, um lokale Partner zu unterstützen: "Insbesondere durch Investitionen in die Förderung alternativer Reiseziele wie dem Peloponnes oder dem griechischen Festland, die im Sommer weitaus weniger frequentiert werden."

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Auch wenn sich Reisebedürfnisse immer mehr wandeln und individuelle Urlaube hoch im Kurs sind, bleiben Pauschalurlaube noch immer sehr beliebt. Doch häufig sind die Preise eine Wissenschaft für sich. Derzeit sorgt etwa Reiseanbieter Tui für Kopfschütteln.

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