Schon im Juni hat es in der Nähe des brandenburgischen Jüterbogs gebrannt.Bild: dpa / Thomas Schulz
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Massive Waldbrände haben auf Hawaii Dutzenden Menschen das Leben gekostet und ganze Städte verwüstet. Die Bilder des Flammeninfernos sind schockierend, genau so wie es die Aufnahmen von der brennenden griechischen Insel Rhodos waren, die vor einigen Wochen für Aufsehen gesorgt hatten.
Auch in Deutschland ist man nicht gefeit vor der Bedrohung, die Waldbrände darstellen. Im Juni brannten in Jüterbog bei Berlin 700 Hektar Wald, das bislang größte Feuer des Jahres. In den kommenden Tagen soll es auch in Deutschland wieder warm und trocken sein, die Gefahr eines Waldbrands könnte steigen.
Da der Klimawandel auch auf die heimischen Wälder immer mehr Auswirkungen zeigt, wie man auch schon im vergangenen Sommer angesichts der verheerenden Brände in der Sächsischen Schweiz sehen konnte, sagt die grüne Bundesumweltministerin Steffi Lemke "Waldschutz ist Klimaschutz".
In einem Interview zu diesem Thema im Deutschlandfunk betonte sie, dass wir "in Deutschland offensichtlich noch eine höhere Sensibilisierung für diese Gefahr brauchen, damit Menschen vorsichtiger umgehen, Brandstiftung unbedingt heftig verfolgt werden muss, wo so etwas passiert, und wir – das ist die dritte Maßnahme – dann unsere Wälder klimastabiler umbauen müssen."
Was muss man beachten, damit man die Natur nicht durch fahrlässiges Verhalten gefährdet?bild: pexels / errin casano
Die allermeisten Waldbrände werden durch Menschen verursacht, ob fahrlässig oder durch Brandstiftung. Nur fünf Prozent aller Brände in Deutschland haben eine natürliche Ursache. In Mittelmeerländern, in denen es in den Sommermonaten meist wenig bis gar nicht regnet, werden Waldbrände oft von Touristen durch Unwissenheit verursacht.
Wie verhalte ich mich also richtig in einem trockenen, brandgefährdeten Wald? Worauf muss ich achten und woher weiß ich überhaupt, ob und wo akute Waldbrandgefahr droht? Watson hat für dich die fünf wichtigsten Verhaltenstipps zusammengetragen.
Wie schätze ich das aktuelle Risiko ein?
Wer vorhat, beispielsweise ein Camping- oder Wanderwochenende in einem bewaldeten Gebiet zu verbringen, sollte sich vorher über die Waldbrandgefahr informieren. Der deutsche Wetterdienst stellt mit seinen "Waldbrandgefahrenindex" ein nützliches Tool bereit, damit man sein Verhalten während des Aufenthaltes im Wald der aktuellen Gefahrenlage anpassen kann. Auf einer Karte werden die Gebiete je nach Gefahrenlage von orange bis dunkelrot angezeigt. Der Index lässt sich auch auf eine Vorhersage für die folgenden Tage einstellen.
Bei Auslandsreisen liefert das Auswärtige Amt regelmäßig Einschätzungen über die Lage im Urlaubsgebiet. So gibt es beispielsweise Informationen über die Situation in Griechenland online zum nachlesen.
Ist die Karte gelb, ist die Waldbrandgefahr, wie aktuell der Fall, sehr niedrig.bild: Deutscher Wetterdienst Waldbrandgefahrenindex
Nicht auf leicht entzündbarem Untergrund parken
Hört sich vielleicht merkwürdig an, ist aber eine Gefahr, die man nicht unterschätzen sollte: Wer mit dem Auto, Motorrad oder Roller in die Natur fährt, sollte darauf achten, das eigene Fahrzeug mit dem heißgelaufenen Katalysator nicht auf entzündlichem Untergrund wie trockenem Gras abzustellen. Besser ist es, auf ausgewiesenen Parkflächen, Kies-Untergrund oder ähnlichem zu parken.
Wichtig ist es außerdem, beim Parken im Wald keine Wege für Rettungsfahrzeuge zu blockieren, damit im Brandfall für die Feuerwehr eine freie Zufahrt möglich ist. Wenn die Waldbrandgefahr sehr hoch ist, kann das Befahren der Wälder sogar komplett verboten werden.
Kein Grill, keine Zigaretten!
In Deutschland hat jedes Bundesland seine eigenen Regeln im Umgang mit Feuer in den jeweiligen Landeswaldgesetzen festgelegt. In gefährdeten Gebieten gelten zusätzlich spezielle Waldbrandschutzverordnungen. So gilt beispielsweise in den Wäldern Brandenburgs und in Rheinland-Pfalz ein ganzjähriges, in Baden-Württemberg dagegen ein zeitlich begrenztes Rauchverbot. In Mecklenburg-Vorpommern ist das Rauchen im Wald grundsätzlich nur auf gekennzeichneten Raucherinseln gestattet.
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Ähnliches gilt im Umgang mit offenem beziehungsweise mit Grillfeuer – das ist Ländersache. Einen Überblick über die Regelungen in einigen Bundesländern und in Österreich findest du hier. Grundsätzlich sollte aber im Wald und angrenzenden Flächen nur auf ausgewiesenen Grillplätzen gegrillt werden.
Das leckere Grillwürstchen im Wald kann einen teuer zu stehen kommen.bild: pexels / matheus bertelli
Missachtet man die landesspezifischen Regelungen zum Waldbrandschutz, droht ein Bußgeld oder sogar eine Freiheitsstrafe. Die Spannen reichen, je nach verursachten Schäden, von 50 bis 55.000 EUR. Es können zudem Freiheitsstrafen verhängt werden: Besonders schwere Brandstiftung wird mit Freiheitsentzug zwischen zwei und fünf Jahren bestraft, bei Brandstiftung mit Todesfolge drohen zehn Jahre.
Müll vermeiden
Lass keine Glasflaschen oder anderen Müll im Wald liegen. Reflektierende Gegenstände können durch die Bündelung von Sonnenlicht zum Brennglas werden und ein Feuer entfachen. Herumliegender Müll ist zudem oft leicht brennbares Material und kann als Brandbeschleuniger dienen.
Wie verhalte ich mich, wenn ich einen Brand entdecke?
Am besten vor dem Urlaub die Nummer für die Feuerwehr im Reiseziel raussuchen. Im Notfall funktioniert aber auch immer die europaweit einheitliche Notrufnummer 112. Je nach Lage kann auch mit ersten Löschversuchen begonnen werden. Natürlich grundsätzlich, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Dabei helfen einfache Mittel wie zum Beispiel Sand oder Erde, die man aufs Feuer werfen kann oder grüne Zweige zum Ausstreichen des Feuers. Dabei werden mit den Zweigen die Flammen in Richtung des Feuers mit gleichmäßigen, ruhigen Bewegungen ausgefegt. Vorsicht ist hierbei geboten: Durch das Ausschlagen des Feuers kann Funkenflug entstehen und das Feuer durch Luftzufuhr weiter angefacht werden.
Bei einem Waldbrand immer die Feuerwehr alarmieren!bild: pexels / pixabay
Selbst wenn erste Bekämpfungsmaßnahmen erfolgreich sind und der Brand möglicherweise gelöscht wurde, muss man immer die Feuerwehr informieren. Denn Glutreste können im Untergrund weiter glimmen und das Feuer neu entzünden.
Sollte ein Eingreifen nicht mehr möglich sein, sollten Waldbesucher sich seitlich zur Windrichtung vom Brand wegbewegen. Mit Kopfbedeckungen, Sonnenbrillen, Tüchern kann man sich vor Funkenflug und Rauch schützen. Du solltest dich rasch in Richtung von Gebieten mit weniger brennbarem Material bewegen (Lichtungen, Straßen, breite Wege).
Ich habe ADHS. Meine Ex-Freundinnen haben das schon vor Jahren gewusst. Also wirklich alle meine Ex-Freundinnen. Nicht eine einzige war überrascht davon, als ich ihnen von meiner Diagnose erzählt habe. Eine reagierte mit Augenrollen und sagte: "Endlich".