Deutschland elf Uhr am Donnerstag. In allen Haushalten, Büros und Bahnen piepst, klingelt und vibriert es plötzlich: "PROBEWARNUNG". Auf einigen Straßen werden zudem Alarmsignale über Lautsprecher ausgesendet, auch Radio- oder Fernsehkanäle informieren zeitgleich. Bis 11.45 Uhr wird der Probealarm ausgespielt.
Der Warntag 2025, der durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) durchgeführt wird, soll als Test dienen, um auch in Zukunft die deutsche Bevölkerung bei Katastrophenlagen und in Notsituationen unmittelbar warnen und über das weitere Vorgehen informieren zu können. Diese Tests sollen auch Schwachstellen in der flächendeckenden Warnung der Bevölkerung aufzeigen und finden jährlich am zweiten Donnerstag im September statt.
Dabei wird auch das Warnsystem "Cell Broadcast" verwendet, welches Signaltöne und Nachrichten über Funk direkt auf Handys ausspielen soll und die Bürger:innen damit alarmiert. Einzig die im Anschluss folgende Entwarnung erfolgt noch nicht über Cell Broadcast.
Es gibt aber auch immer wieder Probleme und einige Smartphones bleiben still. Watson zeigt, woran das liegen könnte.
Die gute Nachricht zuerst: Hersteller oder Handy-Modell sollten keine Rolle spielen. Denn egal ob iPhones, Galaxys oder Xperias: Sie alle sind grundsätzlich in der Lage, die Warnmeldung zu empfangen.
Doch es gibt eine Einschränkung: Wenn das Modell "zu alt" und damit auch das Betriebssystem überholt ist, könnte es sein, dass die Warnmeldung das Endgerät nicht mehr erreicht. Das betrifft besonders Mobilfunkgeräte, deren Software nicht mehr aktiv durch die Betriebssystemhersteller aktualisiert wird. Diese Handys müssten durch Maßnahmen der Endgerätehersteller für den Empfang von Warnungen über Cell Broadcast ertüchtigt werden.
Modelle, die prinzipiell Cell Broadcast empfangen können, führt das BBK konkret auf dieser Liste auf. Ist dein Smartphone nicht darunter, könnte das der Grund sein.
Manchmal ist der Fehler auch ganz simpel: Du vergisst, den Flugmodus auszuschalten.
Bei eingeschaltetem Flugmodus empfängt das Handy auch keine Warnmeldungen, denn diese werden über Funkzellen verbreitet. Hat dein Handy keine Verbindung zum Funknetz deines Mobilfunkbetreibers, kann dementsprechend nichts klingeln. Im Grunde nicht erwähnenswert, aber der Vollständigkeit halber gilt das natürlich auch, wenn dein Handy komplett ausgeschaltet ist.
Egal ist es hingegen, ob du dein Handy auf leise oder sogar lautlos gestellt hast. Der Alarmton soll dennoch auf voller Lautstärke zu hören sein.
Außerdem lohnt sich ein Blick in deine ausstehenden Updates auf dem Handy, denn wie das BBK erklärt:
Auch wenn sie nerven: Wer die Warnmeldungen sicher empfangen möchte, sollte Updates regelmäßig durchführen, sofern das Betriebssystem diese nicht von selbst macht.
Es ist auch möglich, dass auf deinem Smartphone die Warnmeldungen manuell ausgeschaltet werden, dann erreichen dich nur Alarme der Warnstufe Eins. Zu diesem gehörte der Probealarm allerdings auch. Um das zu überprüfen, kannst du deine Nachrichteneinstellungen checken.
Wobei man hier nur bedingt als Endnutzer:in eingreifen kann. Ist das Handy grundsätzlich empfangsbereit und auf dem neuesten Stand, liegt der Fehler vermutlich beim Mobilfunkanbieter und es lohnt sich, dort einmal nachzufragen.
Denn wie das BBK weiter erklärt, spielen beim Empfang der Warnmeldung mehrere technische Faktoren eine Rolle, darunter auch funktionierende Funkzellen und die Firmenhardware.
Es gibt noch eine Notlösung, wenn die Technik nicht so will wie geplant. Lade dir gezielt eine separate Warn-App herunter, die über Gefahren in der Umgebung informiert.
Denn auch Apps wie zum Beispiel die Notfall-Warn-App "Nina" (ebenfalls vom BKK) reagieren üblicherweise am Warntag. So würdest du auf Nummer sicher gehen, dass du in Zukunft keinen Alarm mehr verpasst.