Die Anzahl der Smartphone-Nutzer:innen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen. Im Jahr 2023 sollen laut Statista rund 68,5 Millionen Deutsche ein Smartphone genutzt haben.
Der Anteil an der Gesamtbevölkerung lag demnach bei 82 Prozent. In der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen besaßen sogar über 95 Prozent ein Smartphone, bei den Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren lag der Anteil bei 94 Prozent.
Kein Wunder also, dass wir im Alltag eigentlich überall von Handys umgeben sind – egal ob in Bus und Bahn, im Fitnessstudio oder im eigenen Zuhause. Genau das bereitet einigen Menschen allerdings ein mulmiges Gefühl.
Denn in der Vergangenheit sind einige seriöse Studien veröffentlicht worden, die nahelegen, dass die Strahlung, die von Handys ausgeht, Krebs auslösen könnte. Eine neue Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommt nun aber zu einem anderen Ergebnis.
Keine dieser Studien konnte einen Zusammenhang zwischen Handystrahlung, also elektromagnetischen Wellen, und Hirntumoren belegen. Weder von Handys noch von kabellosen Festnetztelefonen geht demnach ein erhöhtes Risiko aus, an Krebs zu erkranken.
Dafür hat ein internationales Team von Wissenschaftler:innen verschiedener Institute und Universitäten 63 bereits vorhandene Studien aus den Jahren 1994 bis 2022 systematisch analysiert.
"Wir können mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass wir nichts übersehen haben", sagt Dan Baaken, einer der Studienautoren. Er ist Mitarbeiter des Bundesamts für Strahlenschutz in Cottbus.
Baaken erklärte außerdem, dass neben den Studien auch Zeitreihenanalysen überprüft worden seien. Das heißt, die Anzahl der Mobilfunkverträge in Australien, Südkorea oder in Skandinavien seien mit den Krebsregistern abgeglichen worden.
"Auch da gab es keine Zunahme an Hirntumoren, die auf einen Zusammenhang mit Mobiltelefonen schließen lassen würde", erläutert der Wissenschaftler.
Auch dem Mobilfunkstandard 5G wird immer wieder eine gefährliche Strahlung nachgesagt. In der WHO-Studie ist dessen potenzielles Risiko allerdings nicht untersucht worden. "Wir haben aber Studien mit Kontakt zu Radarquellen eingeschlossen, und Radar hat eine ähnliche Frequenz wie 5G", erklärte Dan Baaken.
In älteren Einzelfallstudien war laut Baaken noch ein Zusammenhang zwischen Handynutzung und Krebserkrankung hergestellt worden. Dabei seien Erkrankte zum Beispiel zu ihrer Mobilfunknutzung befragt und die Antworten mit denen Nicht-Erkrankter verglichen worden.
Inzwischen gebe es aber Ergebnisse aus Studien mit großen Gruppen, die den älteren Fall-Kontroll-Studien überlegen seien.
(mit Material von dpa)