Weihnachtszeit ist Partyzeit, auch im Büro. Doch neben dem Anlass, sich zwanglos mit den Kolleg:innen und Chef:innen zu unterhalten und dabei ein paar Gläschen zu trinken, bieten Firmenweihnachtsfeiern auch immer die perfekte Gelegenheit für Totalausfälle.
Sei es, beim Outfit völlig danebenzuhauen (Ugly Christmas Sweater mit LED-Beleuchtung), sich mit peinlichen Aussetzern für immer ins Gedächtnis der Kollegen zu brennen (auf die Tastatur der Kollegin kotzen) oder sich für alle Zeit ins Karriere-Aus zu schießen (der Chefin nach dem xten Glühwein erzählen, dass man letzte Nacht von ihr geträumt hat).
Fettnäpfchen und Weihnachtsfeiern gehören zusammen wie Mariah Carey und das kurze rote Pelzkleidchen. Doch wie lässt es sich vermeiden, unter Alkoholeinfluss bei Chef:innen und Kolleg:innen unangenehm aufzufallen?
Watson hat jemanden gefragt, der sich mit guten Umgangsformen auskennt: Der Autor und Journalist Andreas Hock hat das Buch "Ich verbitte mir diesen Ton, Sie Arschloch!" geschrieben und gibt Tipps, wie wir den Abend mit Anstand überstehen.
Wenn alle gehen, würde ich dazu raten – sonst gelten Sie als pathologischer Miesepeter. Aber bevor Sie den ganzen Abend herumstehen wie Sauerbier, täuschen Sie lieber eine Grippe vor. Dann will Sie ohnehin keiner dabei haben, und Sie können gefahrlos zu Hause bleiben.
Würde ich nicht machen. Das bringt nur jede Menge Gefahren mit sich. Stellen Sie sich nur vor, Ihr Partner oder Ihre Partnerin trinkt ein Gläschen zu viel oder die Gesprächsthemen handeln nur von dienstlichen Angelegenheiten, bei denen Ihre Begleitung nicht mitreden kann. Eine Büro-Weihnachtsfeier ist schließlich keine Grill-Party unter Kumpels!
Schick, aber nicht zu schick. Irgendwas zwischen Kapuzenpullover und Abendkleid. Unter gar keinen Umständen jedenfalls grauenvolle Pullover mit Weihnachtsmuster oder Nikolausmütze aus chinesischer Massenproduktion. Und wer mit einem Plüsch-Elchgeweih auf dem Kopf erscheint, sollte meiner Meinung nach am nächsten Tag fristlos entlassen werden.
Verwenden Sie unbedingt dieselbe Anrede wie tagsüber. So müssen Sie sich auch nicht merken, wer mit Ihnen nach dem sechsten Glühwein mit Schuss Brüderschaft getrunken hat. Das weiß derjenige nämlich am nächsten Tag womöglich gar nicht mehr! Und Sie ebenfalls nicht ...
Höchstens, wenn Sie sicher sind, dass Ihr Gegenüber so verschwiegen ist wie der Kammerdiener von Prinz Charles. Ansonsten: Klappe halten – die anderen sehen auch so, dass der Chef nicht mehr in seinen dunklen Anzug passt und das Dekolleté von Frau Müller eine Spur zu offenherzig ist.
Klar – nur zu. Zumindest, wenn Sie mindestens so trinkfest sind wie James Bond. Wenn Sie aber Gefahr laufen, dass Sie nach der Mischung aus Feuerzangenbowle, Rotwein und Bommerlunder entweder hochnotpeinlich werden oder auf den Christbaum kübeln, gilt: Gehen Sie bitte rechtzeitig!
Nur, wenn Sie sicher sind, dass die Beziehung über den Abend hinaus Bestand hat. Ansonsten belassen Sie es bei einem kleinen Flirt und treffen sich einfach am nächsten Tag nochmal zu zweit am Weihnachtsmarkt.
Niemals! Dienstliche Themen sollten auf einer Feier tabu sein. Wenn Sie wirklich was auf dem Kasten haben, merken Ihre Vorgesetzten das auch so. Ansonsten wechseln Sie lieber im neuen Jahr den Arbeitgeber.
Sex, Geld, Politik und Krankheiten sind absolute No-Go-Themen. Ansonsten können Sie natürlich sprechen, worüber Sie mögen.
Wer feiert, kann auch arbeiten. So alt die Regel ist, so wahr ist sie auch. Aber trösten Sie sich damit, dass es garantiert immer einen gibt, dem es noch beschissener geht als Ihnen.
Wenn Sie volle Lotte reingestiegen sind, hilft nur: Entschuldigen Sie sich und schieben es auf den Alkohol. Ist zwar nicht originell, wird aber jeder verstehen, der nicht wie der Papst die Unfehlbarkeit für sich beansprucht.