Nachhaltigkeit

Luxemburg: Das erste Land der Welt, in dem Bus- und Zugfahren gratis ist

Ein Bus fährt durch die Luxemburger Innenstadt. Und für dich nun auch kostenlos.
Ein Bus fährt durch die Luxemburger Innenstadt. Und für dich nun auch kostenlos. Bild: dpa
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Luxemburg ist jetzt das erste Land der Welt, in dem Bus- und Zugfahren gratis ist

Luxemburg macht das Bus- und Bahnfahren gratis. Deutschland könnte in der Verkehrspolitik viel lernen vom kleinen Nachbarn, meint der Städte- und Gemeindebund und nimmt Bund, Länder und Kommunen in die Pflicht.
29.02.2020, 11:4429.02.2020, 16:03
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Luxemburg ist ab diesem Samstag das erste Land der Welt, in dem alle öffentlichen Verkehrsmittel gratis sind. Das Land mit rund 620.000 Einwohnern will den Öffentlichen Verkehr stark fördern: Bus- und Bahnlinien werden massiv ausgebaut. Allein auf der Schiene investiert Luxemburg von 2018 bis 2027 rund vier Milliarden Euro.

Luxemburg kann damit auch ein Modell für deutsche Städte und Regionen sein. Dabei gehe es nicht nur um die Umstellung auf kostenloses Bus- und Bahnfahren im Großherzogtum von diesem Samstag an. Luxemburg könne Vorbild sein, weil es mit einem Gesamtkonzept "sehr konsequent versuche, den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken", sagte der Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Alexander Handschuh.

Luxemburg als Zukunftsmodell?

Das Gratis-Angebot für öffentliche Verkehrsmittel könne "sicherlich einer der Schritte" der Zukunft auch für Deutschland sein, so Handschuh. Allein damit sei die Verkehrswende aber noch nicht geschafft. Entscheidend sei der Umbau des Verkehrsraumes, der Ausbau der Angebote und die Verbesserung der Qualität.

"Wir brauchen einen Masterplan Verkehrswende", forderte Handschuh. "Wir müssen weg von der autogerechten Stadt, wie wir sie in den 1960er und 1970er Jahren geplant und gebaut haben, hin zu einer Stadt, die für die Menschen und die Bürger gemacht ist – und die dann Vorrang einräumt für Radverkehr, für Fußgängerverkehr und für ÖPNV."

Die Verkehrswende bedeute "Milliardenkosten für Deutschland" – und sei ein langer Prozess. Bund, Länder und Kommunen müssten "ein bisschen mehr Entschlossenheit an den Tag legen", sagte Handschuh. Der Ein- und Auspendelverkehr in Ballungsräume und der Verkehr in Städten könnten "perspektivisch nicht mehr mit einem Auto und einer Person funktionieren". Es brauche neue Lösungen aus Klimaschutz- und Umweltschutzgründen. Und es gehe um Lebensqualität. "Wenn die Städte immer mehr verstopft sind und die Stauzeiten so zunehmen, dann ist das nicht schön."

(lin/mit dpa)

Frankreich und Russland planen gemeinsame Sache bei Atomenergie

Während andere aussteigen, steigt Frankreich voll ein ins Atomgeschäft. Derzeit betreibt das europäische Land 56 aktive Reaktoren, weitere sind in Planung. Zu Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine musste sich Frankreich daher weniger den Kopf zerbrechen, wie es sich vom russischen Gas losreißt. Anders als etwa Deutschland.

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