Seit einigen Jahren stehen in Supermärkten und Drogerien immer mehr Reinigungsmittel mit Aufschriften wie "umweltfreundlich", "nachhaltig" oder "öko" zum Verkauf. Die Hersteller preisen die Produkte als umweltbewusste Alternativen zu herkömmlichen Putzmitteln an.
Sie sollen weniger aggressive Inhaltsstoffe enthalten, was Abwasserverschmutzung verringern soll. Denn das Abwasser wird durch Chemikalien stark belastet.
Doch woran erkennt man einen guten und umweltschonenden Reiniger? Und reichen umweltfreundliche Alternativen aus, um starke Verschmutzungen zu entfernen?
Weniger ist beim Putzen mehr, sagen sowohl die Umweltorganisation Greenpeace Österreich als auch der Naturschutzbund (NABU) Deutschland. Greenpeace zufolge reichen drei Produkte für den Haushaltsputz aus: Allzweckreiniger, Scheuermilch und Essigreiniger.
Der NABU empfiehlt zusätzlich noch Spülmittel für den Abwasch sowie die Reinigung von Fenstern und Oberflächen, Spülmaschinenreiniger und Badreiniger gegen Kalkverschmutzungen.
In den meisten Haushalten dürften deutlich mehr Produkte im Schrank stehen. Viele davon sind mit aggressiven Chemikalien versetzt. Das ist sowohl für Organismen im Abwasser als auch für die Haut gefährlich.
Besonders stark kritisiert Greenpeace WC-Steine. "Sie machen die Toilette nicht wirklich sauber, sondern überdecken nur unangenehme Gerüche", heißt es auf der Website der Organisation. "Bei jedem Spülgang gelangen gefährliche und gesundheitsschädliche Chemikalien in die Umwelt."
Bei der Wahl des richtigen Reinigers sollte daher auf entsprechende Gütesiegel geachtet werden. Die Umweltschutzorganisation bewertet Produkte mit den Zeichen "Eco-Garantie" und "Nature Care Product" als sehr vertrauenswürdig.
Produkte mit diesen Gütesiegeln würden demnach aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und sind frei von festen und wasserlöslichen Kunststoffen. Ebenfalls vertrauenswürdig seien die Siegel "Österreichisches Umweltzeichen", "EU-Ecolabel" sowie "Ecocert".
Greenpeace zufolge erhalten jedoch nur 20 Prozent aller Allzweckreiniger eines dieser Gütezeichen. Dazu zählen unter anderem folgende Marken:
Auch beliebte Marken wie Frosch und Everdrop hat Greenpeace unter die Lupe genommen. Dabei waren jedoch nicht alle Produkte mit einem unabhängigen Gütesiegel ausgezeichnet. Im Greenpeace-Vergleich der Drogeriemärkte schnitt das Putzmittel-Sortiment bei Müller am besten ab.
Statt auf aggressive Putzmittel zu setzen, ist es laut NABU hilfreich, den Dreck mit mechanischen Mitteln zu bekämpfen. Heißt: Schrubben statt drauf gießen. Bürsten, Saugglocken und Schwämme sind dabei hilfreich. Und: "Getrocknete Flecken einweichen lassen, dann lassen sie sich besser entfernen", schreibt der Naturschutzbund. "Mit ausgewrungenen Mikrofasertüchern kann man auch ohne Reinigungsmittel Oberflächen reinigen."