Immer wieder sorgen Bilder zugemüllter Strände auf Bali und anderen Traum-Destinationen für Unbehagen: Im Meer, an Stränden, in Flüssen – überall sammelt sich der Müll westlicher Länder. Auch der aus Deutschland und Europa. Die Bilder machen deutlich: Wir müssen gegen diese Flut an Plastikmüll angehen – und endlich Verantwortung übernehmen.
Zu diesem Schluss sind nun auch die EU-Staaten gekommen, die planen, den Export von Müll in Drittstaaten stärker einzuschränken. Die EU-Umweltminister:innen teilten mit, das Ziel der Kreislaufwirtschaft stärker verfolgen zu wollen und so auch dem Ziel der Klimaneutralität näherzukommen.
Die überarbeitete Abfallrichtlinie soll dafür sorgen, dass die EU-Staaten weniger Müll in Drittstaaten exportieren und stattdessen mehr selbst verwerten. Die Folge: Künftig darf Müll nur noch in Länder außerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) exportiert werden, wenn das Zielland explizit zustimmt und nachweisen kann, dass der Müll dort umweltfreundlich weiterverarbeitet wird.
Im Jahr 2022 exportierte die EU über 32 Millionen Tonnen Abfall in Nicht-EU-Länder, wie aus Zahlen des Statistikamts Eurostat hervorgeht. Davon ging der Großteil des Mülls mit 39 Prozent in die Türkei (12,4 Millionen Tonnen), gefolgt von Indien (3,5 Millionen Tonnen), dem Vereinigten Königreich (2 Millionen Tonnen) sowie der Schweiz und Norwegen (1,6 Millionen Tonnen).
Erst Anfang März 2024 hatten sich Unterhändler:innen im EU-Parlament auf ein Verbot von Einwegplastik in Hotels und Restaurants geeinigt. Auch Plastikfolien für Koffer an Flughäfen sowie leichte Plastiktüten in Supermärkten könnten künftig verboten werden. Papier und andere Verpackungsmaterialien sollen aber weiterhin als Verpackung genutzt werden dürfen.
Das Ziel? Schon die Entstehung und Verwendung von Plastikmüll soll möglichst reduziert werden, bis 2040 um mindestens 15 Prozent. Denn derzeit produziert jede:r EU-Bürger:in rund 190 Kilogramm Verpackungsmüll pro Jahr – Tendenz steigend.
Das Problem: Plastikmüll verursacht immense Umweltschäden, allein in den Meeren und Flüssen landen jedes Jahr Millionen Tonnen. Dort schadet er allem voran den Meerestieren, die sich in dem Müll verfangen oder ihn gar für Nahrung halten und schließlich elendig verhungern, da ihre Mägen eigentlich voll sind. Zu dieser Problematik kommt noch, dass das Material nur schwer verrottet und sich erst über den Zeitraum mehrerer hundert Jahre langsam auflöst.
(Mit Material der dpa)