Es ist Mitte August, noch haben die meisten Bundesländer gerade Schulferien und zahlreiche Familien, Paare und Freund:innen fliegen in den wohlverdienten Sommerurlaub. Griechenland ist als Ziel besonders beliebt, die Tagesschau kündigte hier bereits im April einen "Tourismus-Boom" an.
Mykonos, Rhodos, Korfu, Kreta. Mit ihren Stränden, antiken Tempeln und mediterranen Temperaturen gehören die griechischen Inseln für viele Deutsche zu den beliebtesten Urlaubszielen. Doch wie entspannt und wie sicher ist es eigentlich, dort angesichts der zuletzt beschlossenen Energiesparmaßnahmen, Urlaub zu machen?
Seit dem 9. August gilt das EU-Ziel, den Gasverbrauch um 15 Prozent zu senken. Mit zahlreichen Maßnahmen wollen die EU-Staaten in den kommenden Monaten Gas sparen, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein: einen möglichen Lieferstopp aus Russland. Auch in Griechenland soll weniger verbraucht werden, deshalb wurden folgende Maßnahmen beschlossen:
Auch wenn die Energiesparmaßnahmen noch nicht auf Hotels und Resorts ausgeweitet wurden, wird der Griechenland-Urlaub dieses Jahr durch die gestiegenen Energiepreise teurer werden. Wie der RND berichtet, müssen Reisende für Hotelzimmer, Fährtickets, Mietwagen, Essen und Getränke dieses Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Im Mai sind die Transportkosten in Griechenland gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent gestiegen, wie Berechnungen des staatlichen Statistikamtes Elstat zeigen. Hotelzimmer sind sogar um 22,2 Prozent teurer geworden. Wer vor Ort mit einem Mietwagen umherreisen will, muss dafür 10 bis 20 Prozent mehr bezahlen als letztes Jahr – und das Benzin kostet bis zu 2,70 Euro pro Liter. Nicht einmal das Faulenzen und Herumliegen ist in Griechenland günstig, denn Liegestühle und Sonnenschirme können über 20 Euro pro Tag kosten.
RND zufolge meldeten beliebte Urlaubs-Inseln wie Mykonos und Santorin trotz der gestiegenen Preise schon im Juni mehr Buchungen als im bisherigen Rekordjahr 2019. Reisende lassen sich von den Preisen demnach nicht abschrecken – zumal es in Spanien und Italien ähnlich aussieht.
Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass es in den griechischen Großstädten Athen, Thessaloniki und Piräus in den vergangenen Wochen vermehrt zu Kleinkriminalität wie Taschendiebstählen und Handtaschenraub gekommen ist. Insbesondere an belebten Plätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln werden Tourist:innen des Öfteren bestohlen.
Das Auswärtige Amt empfiehlt Urlauber:innen, besonders in Großstädten und an Flughäfen, Bahnhöfen sowie in der Metro, auf ihre Wertsachen zu achten und Ausweise möglichst elektronisch zu speichern, für den Fall, dass sie abhandenkommen. Außerdem sollten Reisende bargeldlos zahlen, wann immer es möglich ist und nur das für den Tag benötigte Bargeld einstecken – denn was man nicht dabei hat, kann auch nicht geklaut werden.
Seit Wochen ist es nicht nur in Deutschland, sondern auch in zahlreichen Urlaubsgebieten extrem heiß. Aktuell sind es jeden Tag über 30 Grad, teilweise sogar über 40. Das Waldbrandrisiko wird von der Feuerwehr deswegen in weiten Teilen des Landes als hoch bis sehr hoch eingeschätzt. Betroffen sind auch Urlaubsinseln – es brannte zuletzt beispielsweise auf Lesbos, Kreta und Samos. Reisende sollen deshalb jegliches Hantieren mit Feuer, Glut und Funken im Freien unterlassen.
Die hohen Temperaturen sind allerdings nicht nur für die Wälder gefährlich, sondern auch für unsere Gesundheit. Wer die Hitze nicht gewöhnt ist, riskiert schnell einen Sonnenstich oder einen Kreislaufzusammenbruch. Wer sich zwischen den Sonnenbädern (am besten nicht in der Mittagssonne!) im Hotel abkühlen will, wird daran glücklicherweise nicht gehindert. Zwar dürfen Behörden ihre Räume nicht mehr unter 26 Grad kühlen, Hotelzimmer sind von dieser Regelung jedoch noch nicht betroffen.
(mit Material der dpa)