
Demonstrierende protestierten am Samstag an der Abbruchkante zum Tagebau Garzweiler gegen den Kohleabbau.null / Lützerath lebt
Energie
25.04.2022, 13:2025.04.2022, 19:14
Für den Erhalt des Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen haben am Wochenende Aktivisten und Klimaschützer an der Abbruchkante des Braunkohletagebaus Garzweiler demonstriert. Die zuständige Polizeidienststelle Aachen meldete um die 1.500 Teilnehmende. Drei Wochen vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hatten dafür Klimaaktivisten verschiedener Umweltverbände wie Fridays for Future, BUND, Greenpeace sowie die lokale Gruppe "Lützerath bleibt!" erneut zu einem sofortigen Stopp der Kohleförderung aufgerufen.
Demonstration gegen den Abriss von Lützerath
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Demonstration gegen den Abriss von Lützerath
Demonstration gegen den Kohletagebau Garzweiler
quelle: lützerath bleibt!
Demonstration trotz gescheiterter Klage
Zur Ausdehnung des Kohletagebaus hatte der Energiekonzern RWE den Ort Lützerath ursprünglich bis September vergangenen Jahres abreißen wollen. Die Umsiedlung der Bewohner hatte bereits im Jahr 2006 begonnen. Gegner kämpften mit zahlreichen Gerichtsverfahren gegen das Vorhaben an. Ohne Erfolg.
Ende März entschied das Oberverwaltungsgericht in Münster, dass RWE die betroffenen Grundstücke abbaggern und die dafür erforderlichen Vorbereitungen treffen dürfe. Daraufhin verkaufte der letzte Bewohner der Ortschaft seinen Hof an den Konzern. Er muss sein Zuhause laut dem Bündnis "Alle Dörfer bleiben" nun bis September verlassen.
Energiekrise als Vorwand für einen verstärkten Abbau
Vor diesem Hintergrund gilt Lützerath deutschlandweit als Sinnbild für den Kampf gegen die weiterlaufende Nutzung von fossilen Energien: Mit ihrem Festhalten an Lützerath wollen Klimaschützer vor allem auch auf die globale Zerstörung von Ökosystemen durch den Abbau fossiler Energieträger wie Kohle warnen, der durch die jetzige Energiekrise nochmals angefacht wird.
"Kohle, wie sie weltweit und auch hier abgebaggert wird, zerstört schon jetzt die Lebensgrundlagen von Menschen im Globalen Süden. Deshalb muss Lützerath global gedacht werden."
Uvo
Fridays for Future-aktivist
Das lokale Bündnis "Lützerath bleibt" wird sich trotz der gerichtlichen Niederlage weiter für den Erhalt der momentan noch verbliebenen Dörfer und Natur rund um Lützerath einsetzen, wie Klimaschützerin Zora auf Nachfrage von watson betonte: "Solange die Klimakatastrophe weiter wütet und unsere Verbündeten in anderen betroffenen Ländern wie zum Beispiel Mexiko um Wasser zum Leben kämpfen müssen, werden wir nicht zulassen, dass Energiekonzerne als Hauptverursacher hier weiter auf Kosten von Menschen die Klimazerstörung anfeuern!"
(mcm / mit Material von afp)
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