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Solar-Förderprogramm gestoppt: Nach einem Tag war das Budget ausgeschöpft

ARCHIV - 23.11.2022, Baden-Württemberg, Stuttgart: Ein Teilnehmer einer Projektstudie der Netze BW lädt in seiner Garage ein E-Auto. Ein neues staatliches Förderprogramm für das Laden von Elektroautos ...
Die Sonne scheint, das Auto tankt. Offenbar eine attraktive Idee für viele Deutsche.Bild: dpa / Marijan Murat
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Solar-Förderprogramm nach nur einem Tag gestoppt: 300-Millionen-Geldtopf schon leer

27.09.2023, 15:04
Mehr «Nachhaltigkeit»

Das ging schnell! Nach einem großen Ansturm auf das neue Förderprogramm für das Laden von Elektroautos mit Solarstrom sind die Mittel bereits vergeben. So kam es nur kurz nach dem Programm-Start bereits wieder zum Förderstopp.

Zehntausende Anträge bewilligt

"Insgesamt wurden rund 33.000 Anträge bewilligt – trotz zwischenzeitlicher technischer Verzögerungen", teilte die staatliche Förderbank KfW in der Nacht zum Mittwoch mit. Die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gewährten Haushaltsmittel in Höhe von 300 Millionen Euro für das Jahr 2023 seien damit ausgeschöpft. Sobald weitere Haushaltsmittel zur Verfügung stünden, wolle die KfW in ihrem Newsletter darüber informieren.

Bereits am Dienstag, dem ersten Tag des Programms, habe es bis 18 Uhr rund 23.000 Zusagen mit einem Volumen von knapp 200 Millionen Euro gegeben, hatte das Ministerium am Dienstagabend unter Berufung auf KfW-Zahlen auf Anfrage in Berlin mitgeteilt. Die hohe Nachfrage hatte zeitweise zur Überlastung des KfW-Kundenportals geführt.

Für die Förderung stehen insgesamt 500 Millionen Euro bereit. Es gilt das "Windhundprinzip": Anträge werden also angenommen, solange noch Geld im Topf ist. Wenn das Volumen ausgeschöpft ist, wird ein Förderstopp verhängt. In diesem Jahr lag das Gesamtvolumen bei 300 Millionen Euro, weitere 200 Millionen Euro plant das Ministerium im kommenden Jahr bereitzustellen.

Bundesminister Volker Wissing erklärte zu dem Programm:

"Wir unterstützen damit Menschen mit Eigenheim, die auf das Auto angewiesen sind, beispielsweise, um im ländlichen Raum zur Arbeit zu fahren oder die Kinder zum Sportverein zu bringen. Durch das Laden am eigenen Wohngebäude verringern wir den Bedarf für öffentliches Laden und ermöglichen es den Bürgerinnen und Bürgern, Energiekosten einzusparen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten."

Solarstrom für E-Autos bezuschusst

Gefördert werden der Kauf und die Installation einer Ladestation für Elektroautos in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Solarstromspeicher. Im Rahmen des Programms "Solarstrom für Elektroautos" gibt es laut Ministerium und KfW einen Investitionszuschuss von bis zu 10.200 Euro – für Eigentümer:innen von selbstgenutzten Wohngebäuden, die ein Elektroauto besitzen oder zum Zeitpunkt des Antrags ein E-Auto bestellt haben.

Für das neue Programm konnten seit Dienstag Anträge online gestellt werden. Die KfW verarbeitete den Angaben zufolge innerhalb der ersten zehn Stunden – trotz zeitweise überlasteter Systeme – deutlich über 20.000 Anträge. Allein in den ersten drei Stunden des Antragsstarts habe es einen Run von über 100.000 Besuchern gegeben. Von der Öffnung des Programms am Dienstag um 8 Uhr bis 18 Uhr seien mehr als 190.000 Besucher:innen verzeichnet worden, knapp 66.000 Benutzer:innen hätten sich seither registriert.

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Nächste Chance erst 2024

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach von einem "überwältigendem Zuspruch". Das Förderprogramm treffe "offensichtlich genau den Nerv der Bevölkerung". Durch das Laden am eigenen Wohngebäude werde der Bedarf für öffentliches Laden verringert, das Stromnetz entlastet und Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, Energiekosten einzusparen.

Die Höchst-Fördersumme kann demnach nur erhalten, wer den Akku seines Fahrzeugs auch zum Entladen freigibt. Der Akku kann so als kleiner Teil einer Reserve dienen, aus dem im Bedarfsfall auch Strom zurück ins Netz fließen kann oder im eigenen Haus benutzt wird.

Wer dieses Jahr leer ausging, kann nun nur darauf hoffen, im nächsten Rutsch – also 2024 – dabei zu sein.

(jd/ mit Material der dpa)

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