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Rekord-Preise für Wiener Schnitzel: Überraschendes Umfrage-Ergebnis

Ein überteuertes Schnitzel hat eine Debatte losgetreten: Was sind die Leute wirklich bereit zu zahlen?
Ein überteuertes Schnitzel hat eine Debatte losgetreten: Was sind die Leute wirklich bereit zu zahlen?bild: pexels
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Rekord-Preise für Wiener Schnitzel: So viel sind die Leute bereit, zu zahlen

21.07.2023, 16:43
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Die Preise in Gaststätten und Imbissen klettern auf immer neue Rekordstände: Der teurer werdende Döner machte immer wieder Schlagzeilen, genauso wie auch das Schnitzel, über das kürzlich erneut eine hitzige Debatte entbrannt ist: Eine Urlauberin hatte sich auf der Insel Sylt ein Schnitzel für 25 Euro bestellt. Zu teuer oder ist der Preis noch angemessen – darüber gingen die Meinungen weit auseinander.

Doch wie viel Geld sind die Menschen bereit, für ein Schnitzel auszugeben? Und steigen sie bei zu hohen Preisen lieber auf die vegane Alternative um?

Dazu hat watson eine exklusive Civey-Umfrage durchführen lassen. Das Ergebnis überrascht: Denn auch wenn es häufig den Eindruck macht, immer mehr Menschen würden auf fleischfreie Kost umsteigen – die Antworten der Umfrage widerlegen diese Annahme klar.

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Schnitzel: ja, gern – aber bitte nicht zu teuer

Darüber, wie viel man bereit ist, für ein bestimmtes Gericht auszugeben, spalten sich bekanntlich die Gemüter. Auch beim Schnitzel ist das nicht anders. Das zeigen die Ergebnisse der Civey-Umfrage: Mit 38 Prozent sind die Befragten am häufigsten dazu bereit, zwischen zehn und 15 Euro für ein herkömmliches Schnitzel im Restaurant auszugeben.

Knapp über ein Viertel der Deutschen (26 Prozent) ist dazu bereit, mit bis zu 20 Euro auch etwas mehr für ein Schnitzel auf den Tisch zu legen. Mit jeweils zehn und neun Prozent ist nur ein kleiner Teil der Befragten dazu bereit, weniger als zehn oder aber mehr als 20 Euro für ein Schnitzel zu bezahlen.

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Wirft man bei dieser Fragestellung einen genaueren Blick auf das Alter der befragten Teilnehmer:innen zeigt sich etwas Erstaunliches: Mit zehn Prozent am ehesten dazu bereit, mehr als 25 Euro für ein Schnitzel auszugeben, ist die jüngste Gruppe der Befragten: die 18- bis 29-Jährigen. Gleichzeitig ist es auch diese Altersgruppe, die mit nur sieben Prozent Zustimmung erklärt, weniger als zehn Euro für ein Schnitzel ausgeben zu wollen.

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Veganes Schnitzel offenbar nicht so gefragt – Leute wollen weniger zahlen

Fragt man die Studienteilnehmenden danach, wie viel Geld sie hingegen für ein veganes Schnitzel im Restaurant ausgeben würden, fällt die Antwort sehr viel klarer aus: nicht so viel. Der Großteil der Befragten (60 Prozent) gab sogar an, dass ihn diese Frage nicht betreffe beziehungsweise sie:er nicht wisse, wie viel sie:er für eine vegane Alternative ausgeben würde.

Von denjenigen, die sich vorstellen konnten, ein veganes Schnitzel im Restaurant zu bestellen, war der Großteil (18 Prozent) nicht dazu bereit, mehr als zehn Euro zu bezahlen. Immerhin 15 Prozent erklärten, sie würden zwischen zehn und 15 Euro für das vegane Gericht ausgeben. Lediglich sechs Prozent der Befragten gab an, auch bis zu 20 Euro für eine fleischfreie Alternative zahlen zu wollen.

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Viele der Befragten sind also nicht bereit dazu, für vegane Schnitzel-Alternativen genauso viel zu bezahlen wie für echtes Fleisch.

Dabei sind vegane Fleischersatzprodukte laut einer Studie der Bürgerinitiative "Oekoreich" auch im Supermarkt bis zu 280 Prozent teurer als echtes Fleisch. Das spiegelt sich oftmals auch in den Speisekarten der Restaurants wider. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass die Strukturen in der Fleischwirtschaft bereits etabliert und die Betriebe meist größer sind.

Dennoch ist das problematisch – fördert die Preisgestaltung doch auch das Konsumverhalten. Und das müsste in einer von den Folgen der Klimakrise geprägten Welt zu umweltfreundlicheren Alternativen gelenkt werden. Also auch zum veganen Schnitzel.

Schnitzel aus Fleisch ist gefragter als vegane Alternative

Doch auch ohne die Nachfrage nach Preisen zeigt sich ein deutlicher Trend: Bevorzugt wird das Schnitzel aus Fleisch. Ob es sich dabei um das tatsächliche Wiener Schnitzel (Kalb) oder ein Schnitzel Wiener Art handelt (Schwein) ist den Befragten hingegen fast egal. 40 Prozent gegenüber 37 Prozent bevorzugen der Umfrage zufolge ein Wiener Schnitzel. Das vegane Schnitzel liegt mit nur neun Prozent deutlich weiter hinten.

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Befragte wollen selbst dann kein veganes Schnitzel, wenn Fleisch zu teuer ist

Das ändert sich für den Großteil der Befragten selbst dann nicht, wenn man sie danach fragt, ob sie aufgrund eines zu hohen Preises auf die vegane Schnitzel-Alternative umsteigen würden.

Der Großteil der Studienteilnehmer:innen (76 Prozent) gab an, eher nicht oder auf gar keinen Fall auf die vegane Variante auszuweichen. Das konnten sich lediglich 17 Prozent der Menschen vorstellen.

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Für die Umfrage hat Civey vom 14. bis 17. Juli bundesweit online rund 5000 Studienteilnehmende ab 18 Jahren sowie 1000 Fleischkonsument:innen befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozent (Teilnehmende ab 18 Jahren) und 5 Prozent (Fleischkonsument:innen) im Gesamtergebnis.

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