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Wegen Terror-Aufruf der Hamas: Letzte Generation macht überraschende Ankündigung

THE HAGUE - Climate demonstrators are arrested on the A12 near the Malieveld. The German action group Letzte Generation has joined the climate protest. ANP REMKO DE WAAL netherlands out - belgium out  ...
Für die Auflösung der Klebe-Proteste der Letzten Generation werden viele Polizist:innen benötigt. Bild: www.imago-images.de / imago images
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Wegen Terror-Aufruf der Hamas: Letzte Generation macht überraschende Ankündigung

13.10.2023, 11:47
Mehr «Nachhaltigkeit»

Die Terrororganisation Hamas hat Muslim:innen auf aller Welt für den heutigen Freitag zu Angriffen auf jüdisches Leben aufgerufen. Das Bundeskriminalamt ist alarmiert – und hat in allen 16 Bundesländern den Schutz jüdischer Einrichtungen nochmals erhöht. Auch die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik spricht von einer ausgesprochen herausfordernden Sicherheitslage. Das nimmt sich auch die Klimagruppe Letzte Generation zu Herzen und überrascht mit einer besonderen Aktion.

Weil die deutsche Bundesregierung uns in die "Klimahölle" führe und dabei weiter aufs Gaspedal drücke, hatte die Letzte Generation im September angekündigt, ihre Protestaktionen allem voran auf die Hauptstadt zu konzentrieren und täglich Aktionen zu starten. Seit 31 Tagen hält die Letzte Generation Wort – und klebt sich auf der Straße fest oder protestiert in größeren Gruppen gegen die Klimapolitik der Ampel-Regierung.

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Wenn die Letzte Generation protestiert, werden viele Polizist:innen benötigt. Bild: www.imago-images.de / imago images

Letzte Generation will jüdische Leben schützen – und setzt Proteste aus

Doch an diesem Freitag halten auch die Aktivist:innen der Letzten Generation Hände und Füße still. Grund dafür ist der Aufruf der Hamas zu Gewalt gegen Jüd:innen. Auf X, ehemals Twitter, schrieb die Letzte Generation: "Wir setzen unsere Proteste für morgen (13.10.) aus. Tief bestürzt über die Aufrufe, morgen weltweit Angriffe auf Jüd:innen zu verüben, wollen wir keine Polizeikräfte binden, die erwartbar gebraucht werden, um Leben zu schützen."

Darüber, dass sie ihre Proteste für diesen Freitag aussetze, habe die Letzte Generation die Polizei bereits informiert. So könne diese sich auf den Schutz der Jüd:innen konzentrieren.

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Hamas-Aufruf zu Gewalt: Schutz der Juden geht für Letzte Generation vor

Lea-Maria Rhein, Aktivistin der Letzten Generation, zeigte sich besorgt angesichts der weltweiten Aufrufe der Hamas, Jüd:innen anzugreifen. Gegenüber watson sagte sie:

"Wir sind sehr besorgt über diese Ereignisse und sind in Gedanken bei den Betroffenen. An einem Tag, wo zu Hass, Gewalt und sogar Ermordungen an Jüd:innen aufgerufen wird, steht der Schutz von Jüd:innen an erster Stelle. Wir möchten daher nicht die Kapazitäten der Polizei beanspruchen durch unsere Proteste, die heute zu wichtig sind, um Menschenleben zu schützen."

Dies sei der entscheidende Grund dafür, ihre Proteste einen Tag lang auszusetzen. Auch Theodor Schnarr, ebenfalls Aktivist bei der Letzten Generation, erklärt gegenüber watson, "bestürzt über die Aufrufe zu Angriffen auf Jüd:innen weltweit" zu sein. Bereits am Donnerstag hätten die Aktivist:innen die Polizei darüber informiert, dass sie an diesem Freitag nicht protestieren gehen würden.

Viele loben umsichtiges Vorgehen der Letzten Generation

Auf dem Portal X sorgt das Aussetzen der Proteste der Letzten Generation für gemischte Reaktionen. Ein Nutzer äußert sich anerkennend über diese Entscheidung. Er schreibt: "Das finde ich sehr anständig und verantwortungsvoll, obwohl ich Eure Aktionen [als] richtig und notwendig erachte."

Auch viele weitere User:innen bedanken sich für das "umsichtige Handeln", die "gute Aktion", aber auch für den "Einsatz für die Umwelt" der Aktivist:innen.

Einige Nutzer:innen betonen allerdings, dass Polizeikräfte "jeden Tag" anderweitig gebraucht würden, stattdessen aber "sinnlos" durch die Klebe-Proteste der Klimaaktivist:innen gebunden würden.

EU beschließt "Frühstücksrichtlinien" für Honig, Saft und Konfitüren

Die EU-Staaten haben neue Regeln zur Kennzeichnung und Herstellung von Honig, Säften, Konfitüren und Trockenmilch beschlossen. Ziel sei, Verbraucher:innen besser über Inhalte und Herkunft der Lebensmittel aufzuklären und Betrug zu verringern, teilten die EU-Staaten am Montag in Luxemburg mit. Zuvor hatte bereits das Europaparlament grünes Licht für die neuen Regeln gegeben. Sie sollen spätestens zum Sommer 2026 angewendet werden.

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