Alte Pappe gehört in den Papiermüll, Gemüseschalen in die Biotonne und Plastikverpackungen in den gelben Sack – häufig liegt es auf der Hand, wie recycelt werden soll. Bei vielen Abfällen ist das jedoch gar nicht so eindeutig. Und wer seinen Müll auch im Ausland richtig entsorgen will, kann ganz schön überfordert sein.
Diesem Problem haben sich nun zwei Gründerinnen angenommen und dafür eigens eine App entwickelt. Die soll im Handumdrehen eine Antwort auf die Frage liefern: "Kann ich das recyceln?"
Die zwei Umweltingenieurinnen Katherine Shayne und Jenna Jambeck haben sich für ihre App einen ganz besonderen Namen einfallen lassen. "CIRT" steht für "Can I recycle this?", zu Deutsch: "Kann ich das recyceln?". Eine Überlegung, die sicherlich einigen bekannt ist. Wer stand nicht schon einmal überfordert vor einer Recycling-Station und wusste nicht, wohin mit dem Müll.
Was tatsächlich recycelt werden kann, unterscheidet sich vielerorts. Das hängt häufig von der ansässigen Infrastruktur und den jeweiligen Müllaufbereitungsanlagen ab. So kann es schnell passieren, dass man etwa im Urlaub zwar mit guten Intentionen an die Mülltrennung rangeht, dann aber doch alles falsch macht.
"Recycling hält Abfälle von Mülldeponien und der Umwelt fern, schont Ressourcen und reduziert den CO₂-Ausstoß", ist auf der Website von CIRT zu lesen. Auch wenn Arbeiter:innen den Müll in Recycling-Anlagen nochmal sortieren, tragen vor allem die Verbraucher:innen eine große Verantwortung. Wer den Müll falsch entsorgt, verschwendet schnell mal wertvolle Ressourcen.
CIRT will Einzelhändler:innen, Marken und Verbraucher:innen beim richtigem Recyceln helfen. Dazu soll eine eigene App in Echtzeit anzeigen, wohin Joghurtbecher, Papiertüten oder Abschminktücher gehören. Hierfür werden Daten von "Hunderttausenden Produkten und deren Verpackungen" ausgewertet. Hinzukommen lokale Informationen zu Recyclingmöglichkeiten.
In das Projekt sollen auch Unternehmer:innen einbezogen werden. Sie können QR-Codes auf ihre Verpackungen drucken. Verbraucher:innen können die dann scannen und erhalten die notwendigen Recycling-Informationen. Wer sich unsicher ist, in welche Tonne eine Verpackung gehört, soll zukünftig also einfach sein Smartphone zu Rate ziehen können.
Das frauengeführte Business will zunächst US-Amerikaner:innen Klarheit in Fragen der Mülltrennung verschaffen. Später soll dann die ganze Welt von der App profitieren können.