Diese Woche wurde in Frankreich zu Land, aber auch zu See gestreikt. Während es Franzos:innen im Landesinneren um die neue Rentenreform ging, streikten an der Atlantikküste viele Menschen in den Häfen. Genauer: Fischer blockierten mit ihren Kuttern die Einfahrt zu Handelshäfen, wie beispielsweise dem von Bayonne. Damit machten sie ihrem Unmut gegen ein neues Verbot der Regierung Luft.
Doch während die neue Regelung für Ärger bei Fischereibetrieben sorgt, rettet sie an anderer Stelle Leben.
Der französische Staatsrat hatte zuvor beschlossen, die Fischerei in bestimmten französischen See-Gebieten innerhalb der nächsten sechs Monate einzuschränken. Und das mit einem bitteren Grund: Mithilfe der neuen Regelung sollen allem voran Delfine geschützt werden.
Denn einer neuen Erfassung der Umwelt-Aktivistengruppe "Sea Sheperd" zufolge, verendeten in den vergangenen Monaten Hunderte von Delfinen vor der französischen Küste. Der Grund: Sie verfingen sich in Netzen, Schleppnetzen, Bootsmotoren oder anderen Fischereigeräten, wie die Organisation in ihrem Bericht "Operation Dolphin Bycatch" angibt.
Darum begrüßt die Umweltschutzorganisation "Sea Shepherd" das neue Verbot der Regierung. Seit Monaten hatte die NGO bereits die Zahl der verendeten Delfine auf der See und an den Stränden erfasst und von einem "Massaker" berichtet. Und damit haben die Aktivist:innen nicht übertrieben: Aufgrund von abgetrennten Finnen und Flossen, ohne die die Delfine nicht mehr schwimmen können, sie sind sie qualvoll ertrunken.
Auch die wissenschaftliche Beobachtungsstelle Pelagis an der Universität La Rochelle hatte zuvor bekannt gegeben, dass fast 1200 Delfine in diesem Winter an der Atlantikküste aufgefunden worden waren – davon allein 800 im März 2023.
Gestaffelt nach den dokumentierten Todesfällen von Delfinen sind die folgenden Orte die gefährlichsten Gebiete für die Meeressäuger:
Die Organisation Pelagis erklärte dazu, "dass die meisten untersuchten Kadaver Spuren eines Fangs mit einem Fisch-Fanggerät zeigen". Sie fordern deshalb, dass die Fischfangmethoden, die bis jetzt eingesetzt werden, um kleinere Speisefische zu fangen, verändert werden müssen.
Erst dann wären Delfine langfristig geschützt.