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Puppy Yoga: Italien verbietet Trendsport – das sind die Gründe

PUPPY YOGA - ISERE PHOTOPQR/LE DAUPHINE/Jean-Baptiste BORNIER Vienne 06/04/2024 Vienne Is
Beim Puppy Yoga kommen Menschen im Yoga-Studio mit Welpen zusammen.Bild: imago images / MAXPPP
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Italien verbietet Trendsport Puppy Yoga

05.05.2024, 11:42
Mehr «Nachhaltigkeit»

Yoga-Übungen wie den "herabschauenden Hund", den "Fisch" oder den "Baum" ausführen und dabei von süßen kleinen Hundewelpen umgeben sein: Was für Fans des Puppy Yogas nach Erfüllung klingt, ist für viele Tierschützer:innen der blanke Horror.

Puppy Yoga ist über Social Media zum neuen Trendsport aufgestiegen. Auf Instagram und Tiktok finden sich etliche Beiträge, die die Körperübungen mit den kleinen Welpen anpreisen. Die Videos erreichen Millionen Aufrufe.

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Ausgehend von den USA ist der Trend längst auch in Europa angekommen. Bei den Yoga-Stunden sind die Welpen nicht nur zum Anschauen da. Sie sollen gestreichelt und geknuddelt werden, um den Entspannungsfaktor zu erhöhen. Dass die sportlichen Begleiter in diesem Alter noch nicht stubenrein sind, wird auf Social Media gerne ausgespart.

Doch Puppy Yoga hat nicht nur Fans. Tierschutzorganisationen üben scharfe Kritik an dem Trendsport. Das scheint Wirkung zu zeigen. Denn jetzt stellt sich ein europäisches Land gegen die Praxis.

Italien verbietet Puppy Yoga

Wie "Der Standard" berichtet, verbietet Italien nämlich jetzt das Puppy Yoga. Nach mehreren Beschwerden von Tierschutzverbänden hat das Gesundheitsministerium in Rom demnach bekannt gegeben, dass der Einsatz von Tieren während der Yogastunden illegal sei.

Die nationale Abteilung für Tiergesundheit des Gesundheitsministeriums bezeichnete die Praxis als "tiergestützte Aktivität". Daher müssten die geltenden Vorschriften eingehalten werden, wie zum Beispiel der Ausschluss von Welpen.

Laut Befürworter:innen profitierten angeblich nicht nur die menschlichen Teilnehmer:innen vom Puppy Yoga. Der Trendsport trage durch den Kontakt zur Sozialisierung der Welpen bei.

Tierschutzorganisationen fürchten "Zuchtyhpe"

Kristina Berchtold vom Tierschutzverein München stimme zwar zu, dass es die Sozialisierung mancher Welpen fördern könne, einzelne könnten jedoch auch eine Reizüberflutung erleben und dadurch überfordert werden, wie sie gegenüber dem Bayerischen Rundfunk betont.

Berchtold befürchtet ein falsches Bild, welches durch den Sport vermittelt werde. "Hunde werden als Kuscheltiere präsentiert, die zum Sport- und Freizeitgenuss 'verwendet' werden", sagt die Tierschützerin. Das befeuere die Nachfrage nach Welpen und dementsprechend einen "Zuchthype", befürchtet Berchtold.

Auch in Deutschland gibt es immer mehr Angebote für Puppy Yoga. Yogakurse mit Vierbeinern werden zum Beispiel in München, Hamburg und Nürnberg angeboten.

In Stuttgart rief ein Puppy-Yoga-Kurs kürzlich das Veterinäramt auf den Plan. Interessierte müssen sich nun noch eine Weile gedulden, denn das Angebot wurde vorerst untersagt. Die Behörde wolle zunächst das Tierwohl prüfen und schauen, ob es den Hunden bei so einer Stunde gut geht.

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